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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen

1423 als Peter von Berlichingen mit den Bürgern von Sindringen wegen einiger Güterstücke Irrungen hatte, vermittelte für Sindringen der Herr von Hohenlohe, wobei Peter von Berlichingen aufgefordert wurde, die Mühle daselbst in gutem Stand zu erhalten.

Es gab eine ritterliche Familie von Sindringen. Schon 1096 wird ein Anshalm von Sindringen genannt; 1253 unterzeichnet ein Wolframus de Sindringen, miles; 1273 ein Conradus de Sindringen, 1290 Conradus advocatus dictus de Sindringen, dann Sifrid von Sindringen 1300 und sein Sohn Sifrid 1308, sodann drei Brüder Hermann, Konrad und Heinrich. „Ich Konrad von Sindringen, ein edel knecht, und Huse mine Eeliche Wirttin – mit Heinrichs und Hermanns meiner Brüder Insiegeln“ lautet der Eingang einer Urkunde; später war er verheirathet mit Hedwig von Aschhausen und heißt Konrad von Sindringen, der Vogt 1345. Er war auch begütert in Tiefensall. Im Jahr 1374 wird wieder ein Kunz von Sindringen genannt als Bürge für Hans von Berlichingen gegenüber Kloster Gnadenthal, dann Haug von Sindringen 1384, Johann und sein Sohn Konrad 1396; im Jahr 1449 stiftete Katharine von Sindringen, „Peters von Berlichingen sel., eliche Witwe,“ zu dem gemeinen Brod in Oehringen. Hermann war Vogt zu Oehringen 1472 und als einer der Letzten des Geschlechtes tritt auf Hans von Sindringen, welcher bekennt: „Als Ich umb Diepstal und anderer Mißdat in des wohlgeborenen Herrn Krafts von Hohenlohe, meines Gnädigen Herrn Gefängnisse gein Adlazfurt komen, so bin ich – gnediglichen – vorlassen mit dem Beding, in acht Tagen mich erheben und über das Wasser, genannt den Rein gehen und auf dem Statten Landes, wo Spier gelegen, mein Wesen und Wohnung haben.“

Sein Bruder Kilian und Vetter Hermann siegeln für ihn.

Die Zeiten des dreißigjährigen Krieges trafen Sindringen hart. Den 26. April 1645 fiel vor dem Kirchhof ein Gefecht vor, indem der bayrische Oberst Kreuz auf eine 200 Mann zu Pferd und 200 zu Fuß starke feindliche Abtheilung stieß, die zwei halbe Karthaunen mit sich führte, wovon die Meisten niedergehauen oder gefangen wurden und den 26. August 1645 wurde das Städtchen von 1200 Reitern aus dem französisch-weimar’schen Heere bedroht, aber durch Gegenwehr der Einwohner bewahrt.

Kirchliches.

Die Kirche in Sindringen und das Patronatsrecht schenkte Konrad von Weinsberg 1328 dem Kloster Schönthal und versprach es

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Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 330. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAOehringen0330.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)