Seite:OAOehringen0358.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen

Der ausgedehnte Wiesenbau liefert durchschnittlich 36 Centner gutes Futter vom Morgen. Die Preise der Äcker und Wiesen bewegen sich von 100–250 fl. per Morgen.

Die mit einem tüchtigen Neckar- und Simmenthaler Schlag sich beschäftigende Rindviehzucht befindet sich in gutem Zustande; es wird ein bedeutender Handel mit Vieh, namentlich mit gemästetem, getrieben. Die Schafzucht ist von keinem Belang.

Gemeindewaldungen sind nicht vorhanden, dagegen sehr viele Privatwaldungen.

Standesherrlicher Gutsbesitzer ist der Fürst von Hohenlohe-Oehringen.

Früher gab es 2 Orte Westernbach; denn in dem Stiftungsbriefe von 1037 erhält das Oehringer Stift 4 Huben in duobus locis qui dicuntur Westernbach. Das Stift hatte auch verschiedene Gülten, 1/3 des alten Fruchtzehnten und den Meßnerszehnten. Außerdem hatten Gefälle Hohenlohe-Oehringen und Spital Oehringen.

1314 verkauft das Kloster Murrhardt Güter in Westernbach an Kloster Schönthal und dieses kaufte 1422 ein Gut daselbst von Marquard von Bachenstein.

Eine kleine Strecke oberhalb Westernbach durchschneidet die neue Straße nach Pfahlbach den Limes und bietet einen schönen Durchschnitt.


Windischenbach,


Gemeinde III. Klasse, 450 Einw., worunter 16 Kath. a. Windischenbach, Dorf, 381 E.; b. Burghof, Hof, 15 Einw.; c. Klingenhof, Hof, 3 Einw.; d. Lindelberg, Hof, 23 Einw.; e. Stöckig, Weiler, 20 Einw.; f. Weislensberg, Hof, 8 Einw. – Filial von Pfedelbach, mit Ausnahme von Lindelberg, das nach Oehringen eingepfarrt ist.

Das Dorf Windischenbach liegt am Bach gleichen Namens, 3/4 Stunden südwestlich von Oehringen. Die Vicinalstraße von Oehringen nach Adolzfurth führt durch den Ort und überdieß ist eine Vicinalstraße nach dem 1/4 Stunde östlich gelegenen Mutterort angelegt, welche dem Ort eine starke Frequenz, namentlich auch eine bedeutende Holzdurchfuhr von dem Mainhardter Wald her sichern.

In der Mitte des nicht unansehnlichen Dorfs steht eine kleine, etwa 200 Jahre alte Kirche, die nichts Bemerkenswerthes bietet.

Das freundlich gelegene Schulhaus enthält zugleich die Wohnung des Schulmeisters und die Gelasse für den Gemeinderath; im Schulverband stehen auch Burghof, Klingenhof, Stöckig und Weißlensberg. Die Baulast der Schule liegt auf der Gemeinde, die der

Empfohlene Zitierweise:
Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 358. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAOehringen0358.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)