Seite:OARottenburg 165.png

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den Traditionen von Lorsch 782 vorkommende Corgozinga sey, wie Neugart angibt, ist wenigst nicht vollkommen erwiesen, obschon sehr wahrscheinlich. S. S. 7. Schon frühe muß dieser Ort eine Pfarrey gewesen seyn; 1276 kommt in einer Urkunde, nach welcher ein gewisser Berthold Miles, genannt Sueler von Wilerstein mit Zustimmung seines Herrn, des Herzogs von der Teck, eigene Leute zu Rexingen dem dortigen Commenderiehaus übergibt, schon als Zeuge vor C. Plebanus Ecclessiae in Ergescingen, auch Walter Villicus in Ergescinga. Es waren zwey durch ihre Wappen unterschiedene Geschlechter, die sich von Ergenzingen schrieben. 1300 lebten Rufo und Heinrich von Ergazingen, welche dem Kloster Kirchberg einen Platz zu Deißlingen verkaufen, 1317 lebte Otto von Ergenzingen, er war Richter zu Horb, 1311 unterschreibt sich als Zeuge H. Sutorde Argezingen in einer Urkunde. Nach Urkunden lebte 1341 zu Rottenburg Albrecht von Ergazingen. Dieser Albrecht, des Wirths seel. Sohn, und Frau Anne von Waldeck, seine eheliche Wirthin, haben 5 Mltr. Roggen, jährliches, ewiges und aigens Gelds, so aus ihrem Hof zu Ergenzingen gehen an Pfaff Otto von Ergenzingen, Frühmesser von Empfingen verkauft. Diese Gilt kam nachher an das Stift zu Ehingen. Graf Ulrich von Würtemberg gestattet Heinrich von Ergazingen 1345 den Kauf des Gutes zu Berkvelt, das er von Burkhard von Bondorf erworben. Um die Jahre 1400–1420 waren Aulbert und Eberhard von Ergazingen Stiftsherren zu Ehingen, sie machten mehrere Vergabungen zu diesem Stift. Von der zweyten Familie derer von Ergazingen lebten 1407 Albrecht, genannt Ast, dann 1422 drey Brüder, Ulrich, Eberlin und Luitfeld von Ergenzingen zu Rottenburg. Ein Sohn obigen Ulrichs war Schultheiß zu Rottenburg.

Es ist kein Zweifel, daß Ergenzingen zu den Besitzungen der Grafen von Hohenberg gehört habe; allein mehrere Urkunden besagen, daß auch die Pfalzgrafen von Tübingen hier Lehengüter und eigene Leute besessen haben. Später hatten die von Gültlingen Besitzungen hier, namentlich hatten

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Rottenburg. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1828, Seite 165. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottenburg_165.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)