Seite:OARottenburg 168.png

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Früher bestand hier das adeliche Geschlecht von Hallmayer, von dem 1552 Jakob und 1607 Johann Georg Stadtschultheißen zu Rottenburg waren. Jakob Distel, Burger zu Rottenburg, besaß hier 1520 einen großen eigenthümlichen Hof, den er im besagten Jahr an das Nonnenkloster Gruol verkaufte und den dieses an 3 Bürger verliehen hat, die noch jetzt die gruolischen Drittelmänner genannt werden. Jetzt ist das Gut frey und abgelöst.


8. Hailfingen,

sonst auch in ältern Urkunden Hälfingen, Halfingen, Halvingen, Holfingen geschrieben, kath. Pfarrdorf, im Gau, 21/4 St. von der Oberamtsstadt, in einer angenehmen Fläche, von fruchtbaren Feldern, Wiesen, Obstgütern umgeben, und von vielen Quellen bewässert. Der Ort enthält mehrere, besonders neuere, gutgebaute Häuser, mit einer Gypsmühle, und zählt 746 Einw.

Den Großzehnten bezieht zum größten Theil der Staat von dem Stift Herrenberg her, von 85 M. der Ortsheilige, von 59 M. die Pfarrey, 6 M. sind zehentfrey; den kleinen, den Obst- und Blutzehnten, auch den Heuzehnten, bezieht die Pfarrey. Der Zehnte des Staats ist an die Gemeinde auf 9 Jahre um 167 Sch. Dinkel, 53 Sch. Haber, 67 Sch. Gerste, 2 Sch. Roggen und 3 Fdr. Stroh verpachtet.

Die Geschichte dieses Ortes fließt ganz mit der des adelichen Geschlechts, das sich von Hailfingen schrieb, zusammen. An der nordwestlichen Seite des Ortes stand auf einer mäßigen Erhöhung die Burg, wo 1517 noch Wendel v. H., der letzte seines Stammes gewohnt hat. Im J. 1188 kommt zuerst Crafto de Halvingen in dem Stiftungsbriefe von

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Rottenburg. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1828, Seite 168. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottenburg_168.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)