Seite:OARottenburg 206.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Fürsprache der edlen Gräfin von Eberstein losgelassen wurde, daß sie nichts weiter gegen besagten Meßpriester, noch wider die Edle, Jakob Herter von Herteneck, des Grafen von Würtemberg Hofmeister, und Conrad von Stetten unternehmen werden. Die Herter und Stetten hatten in Thalheim Güter, so wie sich ein edles Geschlecht von Thalheim schrieb, wie aus mehreren bewährten Urkunden zu ersehen ist[1]. Kraft von Thalheim wohnte 1495 dem Reichstage zu Worms bey; Cunrad von Stetten war 1416 zu Thalheim ob Tübingen gesessen; so wie 1444 Cunrad von Stetten der jüngere. Dieser und seine Hausfrau, Anna von Wendenstein, hatten 1436 das halbe Dorf Thalheim von Jakob Herter von Herteneck seinem Schwager um 1000 fl. erkauft. 1442 theilt Brida von Kaltenthal, Jerg Herters Wittwe, mit ihrem Sohne Hans; diesem werden Nera, Tußlingen und Tala, die 3 Dörfer mit Leuten und Gütern, die auch Jerg Herter seel. bis zu seinem Tod da gehabt hat. 1446 bis 49 verkaufen die Gebrüder Herter von Herteneck nach und nach ihre Besitzungen zu Thalheim, und ihren Theil an der Burg Andeck den Grafen von Würtemberg, und mehrere andere Theile an dem Dorf brachte Herzog Friedrich von den Töchtern des Eberhards von Karpfen 1605 – 1618 an sich, 1620 verkauften diese Töchtern ihre alte und neue Behausung, und einige Rechte zu Thalheim an Hans Heinrich von Offenburg, von dessen Erben solche an die Schilling von Canstatt kamen. Das alte Geschlecht derer von Ow soll auch hier, so wie in Öschingen, ansäßig gewesen seyn[2], und mehrere hiesige Familien, die sich noch von Au schreiben, wollen von diesem adelichen Geschlechte sich


  1. Die frühern Besitzer von Thalheim waren ohne Zweifel die Herrn von Thalheim und von Andeck. Auf sie folgten die Herter von Hertneck, welche den größten Theil der Steinlach inne hatten, im Besitze. Die von Stetten hatten nur vorübergehend Antheil. Auf Würtemberg kam der Ort von den Hertern. S. u. A. d. H.
  2. Balthasar von Ow hatte eine Dorothea von Stetten im 15. Jahrhundert zur Ehe. A. d. H.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Rottenburg. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1828, Seite 206. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottenburg_206.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)