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von denen der ältere, vom Schwarzwald herkommende jetzt von der Eschach, der jüngere, von der Alb herkommende (Heuberg) von der Prim vertreten wird.

Von organischen Einschlüssen fand man zwischen Hochmauren und dem Stallberg einen Backenzahn des Mammut, den mittleren Backenzahn aus der rechten Oberkieferhälfte des Rhinoceros tichorhinus, den Mittelfußknochen eines jungen Rhinoceros, obere und untere Zähne von Equus fossilis.

8. Das jüngere Schwemmland (Alluvium) hat sich vorzugsweise in den Thalebenen und am Fuß der Bergabhänge als Lehm, Sand, Gerölle etc. abgelagert und bekundet stets in seinen Bestandtheilen die Gebirgsformationen, welche die fließenden und die aus der Atmosphäre niedergeschlagenen Gewässer berührten und losrissen; sie bestehen z. B. in dem Neckar-Thale bis zur Einmündung der Prim aus Muschelkalk- und Lettenkohlengeröllen, von hier an gesellen sich alsdann auch die Gerölle aus dem Keuper und den jurassischen Bildungen hinzu, weiche hauptsächlich von der Prim und von den östlich herkommenden Bächen dem Neckar-Thal zugeführt werden.

Jüngerer Süßwasserkalk (Kalktuff) kommt hauptsächlich bei Bühlingen, in geringerer Ausdehnung bei Lauffen und Horgen vor.

Torf lagert in namhafter Ausdehnung bei Schwenningen, wo er mit großem Vortheil abgebaut wird (s. den Abschnitt „Gewinnung von Mineralien“), ferner in geringerer Verbreitung bei Dunningen, Horgen, Deißlingen und Dautmergen.

Pflanzen- und Thierreich.
Pflanzen.[1]
I. Phanerogamen.

Wie schon erwähnt wurde, drängen sich in unserem Bezirk die Gebirgsformationen vom Buntsandstein bis zum weißen Jura auf eine Entfernung von wenigen Stunden zusammen, zugleich sind in demselben die Höhenlagen sehr verschieden und bewegen sich von 1800′ bis zu 3500′ über dem Meere. Die Nähe des Schwarzwaldes, die noch in den Bezirk eingreifende Alb und das benachbarte Höhgau üben gleichfalls einen namhaften Einfluß auf die vegetabilische Decke, so daß wir schon aus diesen verschiedenartigen Verhältnissen auf eine sehr reichhaltige Flora im diesseitigen Bezirk schließen dürfen.


  1. Mit Benützung der sehr reichhaltigen Beiträge von Pfarrer Sautermeister in Weilen u. d. R. und von Schulmeister Scheuerle in Frittlingen.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Rottweil. H. Lindemann, Stuttgart 1875, Seite 47. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottweil0047.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)