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Von diesen 18 Gemeinden gehören neben der Oberamtsstadt zwar noch 6, nämlich:

Schwenningen, Deißlingen, Lauffen, Zimmern ob Rottweil, Locherhof und Dunningen,

der links vom Lauf der Prim und des Neckars sich erstreckenden westlichen Hälfte des Bezirks an, doch erscheint gerade in den letzteren 6 Gemeinden die Theilung des Grundbesitzes etwas weniger groß als in den voranstehenden 10 Gemeinden zu 1–4 und 6–11, welche der östlichen Hälfte angehören.[1]

Zugleich sind aber 13 oder circa zwei Drittheile dieser Gemeinden (nämlich die zu 1. 2. 3. 5. 7. 8. 10. 11. 12. 14. 15. 17. 18. genannten) unter denjenigen begriffen, welche nach den vorangehenden Zusammenstellungen von 1846–52 oder auch von 1852–55 den größten Bevölkerungsrückgang erlitten haben, und es sprechen daher diese Zahlen im Ganzen dafür, daß es namentlich bei den Ende der 1840er und Anfangs der 1850er Jahre eingetretenen Mißernten theils die geringere Ergiebigkeit des Bodens, theils die größere Theilung des Grundbesitzes war, welche vornehmlich zur Zerrüttung des Wohlstands und daher auch zur Abnahme der Bevölkerung beigetragen haben, und daß ebendeßhalb der östliche rechts vom Lauf der Prim und des Neckars gelegene Theil des Bezirks, vermöge seiner im Ganzen weniger günstigen Verhältnisse bezüglich der Ergiebigkeit und der Vertheilung der landwirthschaftlichen Besitzungen, auch härter hievon betroffen worden sei. Die Verschiedenheit der Verhältnisse in diesen beiden ungleichen Hälften des Oberamts ergibt sich aber auch schon aus der ganzen Art und Weise der Vertheilung der Bevölkerung.

Es entfallen nämlich:

  1. Anmerkung. Die im Jahre 1873 stattgehabte neue Aufnahme des Grundbesitzes, deren Ergebnisse noch nicht vollständig vorliegen, liefert zwar theils der faktischen Änderung der Verhältnisse, theils der Verschiedenartigkeit der Gesichtspunkte wegen, nach denen beiderlei Aufnahmen durchgeführt worden sind, andere Ergebnisse, indem die entsprechende Klasse der Grundbesitzer von 11/2 Hektaren und weniger nicht so stark besetzt erscheint, stimmt aber nach vorläufiger Berechnung insofern mit der Aufnahme von 1857 überein, als 13 von obigen 18 Gemeinden gleichfalls wieder als solche erscheinen, die innerhalb der Ordnungsziffern 1–18 die meisten kleinen Grundbesitzer, bis zu 11/2 Hektaren aufweisen, sowie auch wieder 10 von letzteren 18 der östlichen Hälfte des Bezirks angehören.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Rottweil. H. Lindemann, Stuttgart 1875, Seite 64. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottweil0064.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)