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Deißlingen, Dietingen, Feckenhausen, Gößlingen, Irslingen, Neukirch, Täbingen, Wellendingen und früher bei Zimmern u. d. B.; der Bonebedsandstein wird auf der Markung Dautmergen zu Schleifsteine abgebaut; Liassandstein und Liaskalkbrüche sind für Bausteinen und hauptsächlich Straßenmaterial angelegt auf den Markungen: Dautmergen, Feckenhausen, Gößlingen, Täbingen, Wellendingen und Zepfenhan; der weiße Jura wird hauptsächlich zu Straßenmaterial benützt und auf den Markungen Dotternhausen, Hausen am Thann, Roßwangen und Schömberg allenthalben gewonnen; jüngerer Süßwasserkalk (Kalktuff) wird zu Bausteinen gebrochen auf den Markungen: Bühlingen, Dautmergen, Lauffen und Täbingen. Sehr bedeutend ist die Gewinnung des Gipses auf den Markungen: Deißlingen, Dietingen, Göllsdorf, Irslingen, Lauffen, Neufra und Schwenningen; auf letzterer Markung wird auch Torf in großer Ausdehnung abgebaut. Lehmgruben sind allenthalben vorhanden und Töpferthon gräbt man auf der Markung Schwenningen.

Auf der Markung Dunningen wurde in den Jahren 1861 bis 1864 erfolglos auf Steinkohlen gebohrt (s. auch den Abschn. „Gebirgsarten, Versteinerungen und Mineralien“). Ein Versuch auf Steinsalz, der in den Jahren 1842–1844 bei Lauffen unternommen wurde, blieb ebenfalls ohne Erfolg. Bei der Fischersmühle (Mark. Täbingen) ist früher Porcellanerde für die Fabrik in Schramberg gegraben worden; auch wurden erfolglose Versuche auf Steinkohlen im weißen Stubensandstein gemacht. Salpeter wurde im vorigen Jahrhundert bei Dotternhausen, Roßwangen und Wellendingen gewonnen.

b) Pflanzenbau.
1. Verhältniß des Feldbaus im allgemeinen.

Nach den Ergebnissen der Landesvermessung beläuft sich die Grundfläche des Oberamtsbezirks auf 106.5483/8 Morgen. Betrachtet man Äcker, Gärten, Wiesen und Waldungen als gebautes, das Übrige als ungebautes Land, so sind 90051/8 Morgen der ganzen Fläche unkultivirt. Rechnet man dagegen die Waldungen zu der unkultivirten Fläche, so nimmt das nicht angebaute Land 36.1482/8 Morgen, oder 34 % des Areals ein.

Von der ganzen Bodenfläche kommen auf einen Einwohner 35 Morgen, auf ein Pferd 69 Morgen und auf ein Stück Rindvieh 6 Morgen.

Das Verhältniß sämtlicher Kulturarten unter sich, Gärten und Länder als Einheit genommen, ist folgendes:

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Rottweil. H. Lindemann, Stuttgart 1875, Seite 114. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottweil0114.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)