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Schlichembettes wurde vor 30 Jahren 10′ unter der Oberfläche ein großes Schwert aufgefunden.

Der Ort, früher auch Düttmaringen, Tutmaringen geschrieben, gehörte den Grafen von Hohenberg und kam als Bestandtheil der Grafschaft Hohenberg durch Gr. Rudolf (III.) im J. 1381 an Österreich. Als hohenbergisch wird er z. B. in der Grenzbeschreibung des hohenbergischen Forstes aus dem Ende des 14. oder Anfang des 15. Jahrhunderts, sowie in der „Specifikation was zu Hohenberg gehört“ von 1480 aufgeführt (Schmid Gr. v. Hohenberg 369). Er stand in der Folge unter dem Obervogteiamt Spaichingen, und nicht nur die Landeshoheit und der Blutbann, sondern auch Steuern und Zölle waren österreichisch (Gärth).

Im J. 1275 wird der Straßburger Kanoniker Rudolf von Zimmern als hiesiger Pfarrer genannt (s. ob. S. 158). Im J. 1370 erscheint die Pfarrei wieder und in der Folge stand das hiesige Patronatrecht der Familie Sinkingen zu (im J. 1469 präsentirte Albrecht von Sinkingen den Johannes Dieringer zur Pfarrei), kam dann aber mit Zimmern u. d. B. in den Besitz der Ehingen, Landenberg (Johann Reinhart von Landenberg, mit welchem die Familie im J. 1654 erlosch, wurde in der hiesigen Pfarrkirche begraben), Vöhlin, Stuben. Nach dem Erlöschen der letztgenannten Familie stritten sich in den 50er Jahren des 18. Jahrhunderts die Gräfin Johanna von Welsberg, der Freiherr von Neuenstein und der Herr von Bach um dieses Recht, auch präsentirten die beiden ersten einmal gemeinschaftlich. In Folge der Vermählung der Maria Johanna von Hornstein mit Maximilian Wunnibald von Waldburg-Zeil (geb. 1750) aber gelangte das Patronat an die Truchsessen von Waldburg-Zeil, die noch heutzutage im Besitz desselben sind.

Der Fruchtzehnte gehörte theils Württemberg, theils nebst dem kleinen Zehenten der Ortspfarrei.

Als hier begütert werden genannt: im J. 1290 der Rottweiler Bürger Berchtold von Balingen; 1293 Eberhardt von Lupfen; 1293, 1299 das Kl. Rottenmünster, welches mancherlei hiesigen Besitz von den Herren von Lupfen abgetreten erhielt; ferner die Herren von Sinkingen und ihre Rechtsnachfolger, Besitzer mehrerer hiesiger Lehenhöfe; 1370 endlich die Klause Hochmauern.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Rottweil. H. Lindemann, Stuttgart 1875, Seite 361. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottweil0361.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)