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die Bierbrauereibesitzer und setzen ihr Mastvieh nach Frankreich ab. Auf der Markung läßt ein fremder Schäfer 280–480 Bastardschafe laufen. Eigentliche Schweinezucht wird nicht getrieben, dagegen ist die Schweinemastung theils für den eigenen Bedarf, theils zum Verkauf ziemlich namhaft.

Das Fischrecht im Eberbach und nebenbei in der Eschach von der nördlichen Markungsgrenze bis zur Einmündung des Eberbachs in die Eschach hat die Pfarrei, von da an bis an die Landstraße nach Schramberg der Staat und von hier bis an die südöstliche Markungsgrenze die Gemeinde, die ihren Antheil um 3 fl., während der Staat den seinigen um 4 fl. 6 kr. verpachtet. Der Eberbach führt Forellen, die Eschach Rauhfische und Hechte.

Der Ort hat das Recht, in den Monaten April, Juni und September Krämer-, Vieh- und Roßmärkte abzuhalten, auf welchen jedoch nur der Handel mit Rindvieh bedeutend ist.

Eine Stiftung im Betrag von etwa 6000 fl. ist vorhanden.

Von Spuren aus früher Vorzeit nennen wir: die unter der Benennung „Heidenweg“ nordöstlich vom Ort vorüber ziehende Römerstraße, welche einst die römischen Niederlassungen bei Rottweil und Waldmössingen in Verbindung setzte. Etwa 1/4 Stunde südwestlich von Dunnningen befinden sich im sog. Heckenwald in der Nähe des Wullensteins 3 altgermanische Grabhügel, die untersucht und geöffnet wurden, jedoch außer Gefäßefragmenten, Kohlen etc. nichts Erhebliches enthielten. Auf einem 1/2 Stunde südlich von Dunningen gelegenen Hügel stand auf der rechten Seite des Eschach-Thals eine Burg, Bünberg auch Birnberg genannt, von der nur noch ein kreisrunder, mit Graben umgebener Hügel sichtbar ist, der mehr auf einen hier bestandenen Ringwall als auf eine eigentliche ehemalige Burg hindeutet. Im sog. Schloßgarten, zunächst (nördlich) am Ort, sieht man noch einen künstlich aufgeworfenen runden Hügel, der früher höher und mit einem Graben umgeben war; hier soll das Schloß der Herren v. Kirnegg gestanden sein. Etwa 1/4 Stunde westlich vom Ort kommt die Flurbenennung „Hinterburg“ vor; hier stand nach der Sage ebenfalls eine Burg, die übrigens spurlos verschwunden ist. Aus der Flur „auf Höfen“ soll ein Hof gestanden sein und südöstlich am Ort, auf dem sog. Gottesacker, sei früher der Begräbnißplatz gewesen.

Zu der Gemeinde gehören:

b. Auf der Stampfe, ein kleiner Weiler, 1/2 Stunde nordwestlich von Dunningen im Eberbach-Thälchen freundlich gelegen.

c. Frohn-Berghof, hat 1/4 Stunde nordwestlich vom

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Rottweil. H. Lindemann, Stuttgart 1875, Seite 396. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottweil0396.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)