Seite:OARottweil0465.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Rüti (ursprünglich wahrscheinlich als Lehen von der genannten herzoglichen Familie), und den 11. April 1411 verkaufte seine Tochter Margarethe, Burkhards von Neuneck Wittwe, mit der Neckarburg, dem Burgstall Hohenstein und dem Dorf Dietingen auch ihre Hälfte von Irslingen an den Gr. Hermann von Sulz, dieser letztere aber den 23. April d. J. die beiden genannten Dörfer an die Stadt Rottweil (s. ob. S. 323). Die letztere verkaufte, d. h. eigentlich verpfändete zwar das Dorf Irslingen mit Böhringen den 18. März 1452 auf drei Jahre an den Grafen Johann von Sulz (s. oben S. 344), kam aber wieder in seinen Besitz.

Wann das Kloster Gengenbach seinen hiesigen Besitz aufgab, ist nicht bekannt; im J. 1385 wird das sog. Vöckin-Gut und im J. 1478 ein Erblehenhof allhier als in seinem Besitz befindlich aufgeführt. Den 22. Aug. 1394 trug Konrad Bock zu Rottweil 2 Mltr. Vesen, 4 Mltr. Haber, 1 Pfd. 4 Schill. Hllr. Vorzinsen aus des Klosters Höfen und Gütern zu Irslingen nebst zwei weiteren Mltrn. Korngelds von Gr. Eberhard von Württemberg zu Lehen, ein Lehensbesitz, den später die Familien Rosenfeld, Hertwig, Wilhard erwarben, bis den 6. Febr. 1558 die Vormünder von Melchior Wilhards Kindern obige 6 Mltr. Korngelds und 1 Pfd. 4 Schill. Hllr. – die andere Lehengült von 2 Mltrn. Korngelds war damals nicht mehr zu erfragen –, dazu 3 Fuder Heu und 3 Hühner aus etlichen Höfen allhier (so: aus U. L. Frauen Hof und aus Mayer Otten, genannt Fronhof) um 155 fl. 5 Batzen an den Herzog Christoph von Württemberg verkauften. Aus Mayer Otten Hof vermachte Gr. Rudolf von Sulz mit Genehmigung des Herzogs Lupolt von Österreich als des Lehensherrn im J. 1400 eine Gült von 5 Pfd. Hllr. und 4 Mltr. Leibgedings der Anna Herminen seiner † Gattin Jungfrau, eine Gült, welche genannter Anna Sohn Claus, Prior zu Reichenbach, im J. 1432 mit Genehmigung der Gräfin Anna von Zollern, geb. Gr. von Sulz, und des Grafen Rudolf von Sulz an die Stadt Rottweil verkaufte. – Das Kl. Rottenmünster wird hier im J. 1315 als begütert aufgeführt. – Den 12. Febr. 1330 nahm Graf Ulrich von Württemberg von seinen Dienern, den erbaren Knechten Friedrich dem Truhtinger, Johannsen und Schönmann Gebr. die Lehenschaft eines hiesigen Gutes auf und eignete dasselbe der Clause in Lauffen. – Der hiesige große Zehente wurde den 10. Mai 1595 mit dem Schloß Herrenzimmern und anderem Besitz in der Gegend von den Töchtern des Grafen Wilhelm Wernher von Zimmern an die Stadt Rottweil verkauft (Ruckgaber 2b, 362).

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Rottweil. H. Lindemann, Stuttgart 1875, Seite 465. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottweil0465.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)