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seine Eltern auf alle seine Ansprüche an diese Güter verzichtete. Verschiedene Kaiser und Könige, wie Albrecht I., Heinrich VII., bestätigten den hiesigen Besitz des Klosters. (S. ob.) Unter demselben wird namentlich öfters erwähnt eine seit 1480 als Erblehen hinausgegebene Sägmühle; ferner ein hiesiges Holz, früher fürstenbergisches Lehen der Rottweiler Familie Hagg; die Hälfte desselben kam durch Kauf 1444 an Hans Boller von Villingen, 1456 an das Kloster. Mit Rottenmünster kam Lauffen im J. 1802 an Württemberg. – Schon im J. 1327 kommt eine hiesige St. Georgenkirche vor, im J. 1698 wird ein hiesiges sacellum erwähnt, allein in den letzten Jahrhunderten war der Ort jedenfalls Filial der Rottweiler Stadtpfarrei, bis im J. 1803 eine selbstständige Pfarrei hier errichtet wurde. Eine Frauenklause wird hier im 14. und 15. Jahrhundert (z. B. 1327, 1346, 1424) genannt. Das Filial Hochhalden hatte früher eine im J. 1736 vom Kl. Rottenmünster erbaute St. Ottilienkapelle, welche im J. 1816 auf den Abbruch verkauft wurde.

Am 5. Juli 1829 brach hier Feuer aus, welches, angefacht von einem sehr heftigen Südwinde, in nicht viel mehr Zeit als einer halben Stunde 38, größtentheils mit Schindeln bedeckte Hauptgebäude niederbrannte (Würt. Jhrb. 1829 S. 24).

b. Hochhalden, liegt 1/4 Stunde nördlich vom Mutterort an der Landstraße nach Rottweil; hier stand früher eine Ottilienkapelle.

c. Nagelschmiede, nur einige 100 Schritte von Hochhalden am Neckar gelegen.


Locherhof,


Gemeinde III. Klasse mit 380 Einwohnern, worunter 95 Katholiken. Evang. Dorf, Filial von Schönbronn, O.A. Oberndorf; die Katholiken sind nach Dunningen eingepfarrt. 3 Stunden nordwestlich von der Oberamtsstadt gelegen.

Der Ort ist theils in das Teufenthal, theils an die gegen dasselbe hinziehenden Flachrücken weitläufig über die ganze Markung zerstreut hingebaut, so daß die Häuser öfters 200–300′ von einander entfernt liegen, mit Ausnahme des im Teufenthal gelegenen, etwas gedrängter gebauten Ortstheils (am Teufen genannt). Die Gebäude sind meist klein, häufig noch mit Schindeln oder Stroh

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Rottweil. H. Lindemann, Stuttgart 1875, Seite 478. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottweil0478.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)