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die gewöhnliche Leibdung, wie sie andere Pfründner hatten, mit Kaltem und Warmem, Essen und Trinken, dazu noch täglich Jedem 1/2 Maas Wein, die Unterhaltung ihrer vier und etwa noch später kommender Kinder bis zum 14. Jahre – den halben Theil zu und an V. dem Dörfle mit aller Zugehörde, den Zwicken-Hof, des Fürers Hof, den halben Hof, so der Haggen gewesen, des Wehingers Gütle, Kaspar von Kirneck Gut und noch einiges Weitere an das Kl. Rottenmünster. Auf diese Weise war nunmehr Rottenmünster in den Besitz des ganzen Orts gekommen, der fortan sein Schicksal theilte und im Anfang des 17. Jahrhunderts nur ein Hof genannt wird (vergl. Zepfenhan).

Ferner erscheinen gemäß den ausgefertigten Kaufsbriefen im Besitze einzelner ganzer oder getheilter Höfe, Gülten u. s. w. als Lehensherrn oder Lehensinhaber unter Anderem: der Edelknecht Heinrich von Werrenwag in den Jahren 1427, 1432; Heinrich von Immendingen, seine Gattin Ursula Böckin und deren 2ter Gemahl Hans Bock in den J. 1398, 1427, 1432, 1433; Ulrich von Welsingen und seine Gattin Margarethe Salzmann im J. 1433; Heinrich von Ow 1431, Friedrich von Ow, Vogt zu Rosenfeld, 1467, 1468; Konrad Imhof und sein Sohn Heinrich gesessen zu Zimmern im Löchle 1438, 1440, 1442, Elisabeth, Hannsen Imhof von Zimmern Wittwe 1476. – Endlich befand sich auch einiger geistlicher Besitz allhier: so der Johanniterkommende Rottweil in den J. 1432, 1478; Unsrer L. Frauen-Kapelle zu Rottweil 1475, 1494; der Pfarrkirche zu Gößlingen 1477, 1481; des St. Johannes-Altars zu Schömberg 1477; des Spitals zu Rottweil, welcher im J. 1629 um 280 fl. dem Kl. Rottenmünster eine Holzmark verkauft, die in des Klosters Voinger Hofs Bann steht.

Im J. 1831 verkaufte der Staat die Domäne Vaihingerhof um 50.000 fl. an die Gemeinde Neukirch.


Roßwangen,
Gemeinde III. Klasse mit 462 Einwohnern, worunter 4 Evangelische. Kath. Pfarrdorf; die Evangelischen sind nach Erzingen, O.A. Balingen eingepfarrt. 33/4 Stunden nordöstlich von der Oberamtsstadt gelegen.

Am nordöstlichsten Ende des Oberamtsbezirks hat der Ort am Fuß der Alb eine reizende Lage und ist theils auf den flachen Ausläufern derselben, theils in einem ganz mäßig eingefurchten Thälchen,

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Rottweil. H. Lindemann, Stuttgart 1875, Seite 492. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottweil0492.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)