Seite:OARottweil0533.jpg

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regelmäßigen Steinsatz umgebenes Schwert enthielt. Auch im Hardtwald und zunächst an demselben befinden sich einige Grabhügel. Unmittelbar (östlich) am Ort stand in den sog. Schloßgärten ein Schloß, von dem der Keller noch erhalten ist (s. oben). 1

Der Ort, früher Tagauuinga, Taguingas (793. 797), Degewingen (1139), Dagewingen (1179), Tägwingen, Degwingen (14. 15. Jahrh.) geschrieben, wird zuerst in der öfters genannten St. Galler Urkunde vom 27. März 793, sowie in einer weiteren dieses Klosters vom 17. Nov. 797 genannt (Wirt. Urkb. 1, 44. 52). Dem Kloster St. Georgen bestätigten die Päbste Innocenz II. den 14. April 1139 und Alexander III. den 26. März 1179 hiesigen Besitz (eb. 2, 10. 198) und noch nach dem Landbuche von 1624 hatte dasselbe hier eine steinerne Mühle. – Der oben (S. 381) genannte Eberhard von Täbingen, wehrstein’scher Lehensmann, gehörte vielleicht einer hiesigen ortsadeligen Familie an. Gegen Ende des 13. und im 14. Jahrhundert hatten hier manche Adelige Besitz, der meistens an das Kl. Rottenmünster überging. So die Grafen von Zollern: Gr. Friedrich von Z. eignete im J. 1293 diesem Kloster Güter, welche im J. 1290 Rudolf und Heinrich von Erzingen als Lehen, der Rottweiler Bürger Trutwein Linkh als Afterlehen von Burkhard von Weitenbronnen besessen, der letztere aber genanntem Linkh geeignet hatte; Gr. Friedrich von Z., Herr zu Schalksburg, eignete im J. 1353 dem Rottweiler Bürger Burkhard Rüde ein hiesiges Gut. Aus der Sulzer Grafenfamilie that dasselbe Gr. Berthold im J. 1317 gegenüber dem Rottweiler Bürger Hermann Graf. Außerdem erscheinen hier Erkinger Aigelwart und Konrad von Falkenstein im J. 1326 begütert, Berthold von Balingen im J. 1292, sowie Berthold von Sinkingen in den J. 1302, 1303, 1320 als Schenker von hiesigem Grundbesitz und Konrad Boller im J. 1409, Hans Boller im J. 1424 als Verkäufer von solchem an das genannte Kloster. – Insbesondere aber führt die Aufzeichnung der Hohenberger Lehen aus dem 14. Jahrhundert den „Thail da die Burg inne stat als der Bach gat und das Gericht als der Bach gat ze Tägwingen“ als hohenbergisches Lehen Hermann Hagges auf, und ebenso wird der Ort in dem Gränzbeschrieb des Hohenberger Forsts aus dem Ende des 14. oder Anfang des 15. Jahrhunderts genannt (Schmid Urkb. 917 ff.), so daß er wenigstens theilweise und vorübergehend auch Bestandtheil dieser Grafschaft gewesen sein muß. Allein im Anfang des 16. Jahrhunderts jedenfalls war er württembergisch und bildete, bis er im J. 1810 dem Oberamt Rottweil einverleibt wurde, einen Bestandtheil des Amtes Rosenfeld. Nach der Nördlinger Schlacht schenkte K. Ferdinand II. mit diesem

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Rottweil. H. Lindemann, Stuttgart 1875, Seite 533. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottweil0533.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)