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Mannlehen erhielt; Albert, Heinrich, Johannes und Albrecht in der Aufzeichnung der Hohenberger Lehen aus dem 14. Jahrhundert als Hohenberger Lehenleute genannt; Haug, welcher in den J. 1376 und 1380 Besitzungen zu Zepfenhan an das Kl. Rottenmünster verkaufte (s. o.) – (vrgl. Schmid a. a. O. S. 21, 29, 31, 41, 43, 157, 218. Urkb. S. 223).

Wie die vielfachen Beziehungen der Herrn von S. zu den Grafen von Hohenberg und der oben genannte Lehenbrief von 1373 beweisen, bildete das Dorf Sontheim längere Zeit hindurch einen Bestandtheil der Grafschaft Hohenberg, von welcher es wohl die Herrn von S. und später die Thierberg zu Lehen trugen. Allein auf nicht näher bekannte Weise kam das Kloster Rottenmünster (spätestens im Anfang des 16. Jahrhunderts) in den Besitz des Ortes. Im J. 1516 wird er bereits Hof genannt; über ihn sollte nach dem öfters genannten Vergleiche vom 9. Febr. 1544 dem Haus Österreich die hochgerichtliche Obrigkeit zustehen, während derselbe, soweit er mit dem Etter und seinen Zwingen und Bännen Rottweil zu liege, im Bezirk von dessen freier Pürsch bleiben sollte. Zur Zeit der Ankunft an Württemberg (1802) waren hier nur ganz wenige Einwohner.

Im liber decimationis vom J. 1275 (s. ob. S. 158) wird ein hiesiger Pleban Ulrich aufgeführt, auch in der genannten Urkunde vom J. 1377 kommt der Sontheimer Kirchensatz vor. Zur hiesigen St. Martinskirche stund in den J. 1461 und 1491 dem Kl. Rottenmünster das Präsentationsrecht zu. Später waren die Sontheimer nach Neukirch eingepfarrt.


Zimmern ob Rottweil,
Gemeinde III. Kl. mit 632 Einwohnern, worunter 5 Evangelische. Kath. Pfarrdorf; die Evangelischen sind nach Rottweil eingepfarrt. 3/4 Stunden westlich von der Oberamtsstadt gelegen.

Auf der Hochebene zwischen dem Neckar- und Eschach-Thale liegt frei der schöne freundliche, von Obstbaumgärten und Wiesengründen umgebene Ort, an dessen breiten, gut hergestellten Ortsstraßen die Gebäude in mäßigen Entfernungen, theilweise etwas gedrängt hingebaut sind. Neben hübschen ländlichen Wohnungen trifft man hier manche sehr stattliche Bauernhäuser mit der Scheune unter einem Dach, welche die Wohlhabenheit seiner Bewohner bekunden.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Rottweil. H. Lindemann, Stuttgart 1875, Seite 552. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottweil0552.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)