Seite:OASpaichingen0023.jpg

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2. In das Donaugebiet gehören:

a) Die Beera (auch Untere Beera genannt), entspringt im sog. Bärenbrunnen (Beerabrunnen) 1/8 Stunde nördlich von Gosheim und fließt in östlicher, weiterhin in südöstlicher Richtung durch die Orte Wehingen, Reichenbach, Egesheim und geht eine Stunde unterhalb des letzteren Orts über die Bezirksgrenze (zugleich Landesgrenze), um bei Fridingen in die Donau einzumünden. Lauf innerhalb des Bezirks 31/2 Stunden, im Ganzen 61/4 Stunden. Das muntere klare Flüßchen schlängelt sich in vielen kleinen Krümmungen durch die mäßig breite, wiesenreiche Thalsohle und treibt innerhalb unseres Bezirks 3 Mahl- und 2 Sägmühlen. Auf beiden Seiten des Thals erheben sich sehr hohe steile, mit üppigem Wald bewachsene, theilweise felsige Wände, von denen die weniger stark geneigten, meist landwirthschaftlich benützten Ausläufer gegen die Thalebene hinziehen. Die Steilgehänge auf der rechten Thalseite sind gleich fortlaufend und nur einmal von dem Anhauserthal unterbrochen, während die auf der linken Seite von mehreren Seitenthälern getheilt werden.

Auf der rechten Seite erhält die Beera nur einige ganz unbedeutende Zuflüsse, von denen folgende nennenswerth sind:

Der Schwellbach, beginnt unfern des Beera-Ursprungs bei Gosheim und mündet nach einem Lauf von 1/4 Stunde ein.

Der Anhauserbach, entspringt unterhalb Bubsheim, fließt durch ein eine halbe Stunde langes tiefes romantisches Waldthälchen und vereinigt sich bei Egesheim mit der Beera; ferner der nur 1/8 Stunde lange Abfluß einer Quelle, welche in einer tiefen Thalschlucht nördlich von Königsheim entspringt und unterhalb Egesheim einmündet.

Auf der linken Seite gehen in die Beera:

Ein am Fuß des Lembergs entspringender Bach ohne Namen, der gleichsam einen zweiten Arm der Beera bildet und sich nach kurzem Lauf mit derselben vereinigt.

Der bei Deilingen entspringende Mühlbach, fließt durch Delkhofen und mündet bei Wehingen ein; während seines eine Stunde langen Laufs treibt er eine Mahl- und eine Sägmühle. Das schöne freundliche Mühlbach-Thal wird einerseits von dem Steilabfall des Heubergs, andererseits von dem steilen Hochberg und Ober-Hohenberg begrenzt und zieht mit ziemlich breiter Thalsohle durch die flachen Ausläufer der 1/4 Stunde von einander entfernten Steilgehänge hin.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Spaichingen. H. Lindemann, Stuttgart 1876, Seite 23. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OASpaichingen0023.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)