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abgesezt. Der Abstoß der Schafe geschieht vorzugsweise nach Baden und Frankreich. Der Bezirk besaß am 10. Januar 1873 1506 Bastarde und 120 Landschafe, zusammen 1626 Stück. Auf 100 Einwohner kommen somit 8,78 Schafe, während das Landesmittel 31,74 auf 100 Einwohner beträgt. Bei dieser Aufnahme sind natürlich blos solche Schafe gezählt, welche im Bezirk Überwinterung finden.

Die eigentliche Zucht der Schweine ist nur in folgenden Orten sehr beträchtlich: Spaichingen, Aixheim, Aldingen, Denkingen, Dürbheim, Frittlingen, Gosheim, Schörzingen und Wehingen, welche Orte nicht allein viele Mastschweine, sondern auch viele selbstgezogene Ferkel zum Verkauf bringen. Die übrigen Orte beziehen ihre Ferkel entweder alle oder doch zum größeren Theil von außen und mästen diese theils für den eigenen Bedarf, theils zum Verkauf. Die verbreitetste Race ist die halbenglische, außer ihr trifft man die ganz englische, die bayerische und die Landrace; Dürbheim züchtet eine Kreuzung von der Land- und Elsässerrace. Die Zahl der am 10. Januar 1873 vorhandenen Schweine betrug 5015 Stück, darunter waren 16 Eber und 951 Mutterschweine.

Die Ziegenzucht ist im allgemeinen unbedeutend und nur in den Orten Spaichingen, Dürbheim, Frittlingen und Wehingen von einiger Bedeutung; gar keine Ziegenzucht haben die Orte Mahlstetten und Rathshausen. Im Januar 1873 waren 1569 Ziegen im Bezirk.

Die Bienenzucht ist nicht bedeutend und überdies beinahe in allen Orten im Abnehmen, mit Ausnahme der Orte Nusplingen und Schörzingen, wo sie im Zunehmen begriffen ist. Im Januar 1873 wurden 1090 Stöcke gezählt.

Die Geflügelzucht (Hühner, junge Hahnen, Gänse, Enten und Tauben) ist nicht unbeträchtlich, wird aber meist für den eigenen Bedarf getrieben. Über den eigenen Verbrauch verkaufen Geflügel die Orte: Böttingen, Deilingen (nebenbei viele tausend Eier in die Schweiz und nach Constanz), Dürbheim (namhafter Eierverkauf), Frittlingen, Königsheim (auch Eierverkauf nach Tuttlingen) und Schörzingen.

d. Jagd und Fischerei.[1]

Wohl nirgends im Lande sind die Jagdverhältnisse trauriger, als im Oberamtsbezirk Spaichingen. Mag auch die Ungunst


  1. Von Forstmeister Tritschler in Rottweil.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Spaichingen. H. Lindemann, Stuttgart 1876, Seite 140. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OASpaichingen0140.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)