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Freudenstadt und Herrenberg erhielt, während Burg und Stadt Wildberg, das Dorf Gültlingen und einiges andere in ungetheiltem Besitze blieb und der jüngste Bruder Gr. Otto III. (1341–1364 genannt) auf andere Weise, ohne Besitz von Ländereien, abgefertigt worden zu sein scheint. Gr. Burkhard VII. verkaufte außer verschiedenem anderen Besitze an Ruprecht den Älteren, Pfalzgrafen bei Rhein und Herzog zu Bayern, den 14. Juli 1363 um 8000 Goldgulden seine Hälfte an Burg und Stadt Wildberg mit aller Zugehör, an dem Kl. Reuthin und dessen Vogtei u. s. w., und den 1. Mai 1364 um 7000 Pfund Hllr. die Herrschaft Bulach, d. h. die Stadt mit aller Zugehör und allen Nutzen, sowie einer Reihe von Dörfern. Gr. Konrads Sohn, Gr. Rudolf IV. (im J. 1397 todt) verkaufte im J. 1371 einigen Besitz an die Nagolder Linie des Hauses (s. o.) und den 19. Mai 1377 seine Hälfte an Wildberg Burg und Stadt nebst Zugehör, an Kloster Reuthin nebst der Vogtei über dasselbe, an dem Dorf Gültlingen u. s. w. um 5870 fl. an den genannten Ruprecht, nur Altenstaig, nach welchem er in der Folge sich schrieb, behielt er für sich zurück, das dann nach seinem Tode an seinen (?) Halbbruder Stephan von Gundelfingen und seinen Vetter Gr. Rudolf von Hohenberg fiel. 1

Wahrscheinlich der Wildberger Linie gehörte (als Sohn Ottos III.) an: Gr. Rudolf VI. (nach 1415 nicht mehr genannt), welcher, von 1396 an österreichischer Hauptmann der Herrschaft Hohenberg, seinen Sitz auf der seinen Vätern gehörigen, pfandweise von ihm wieder erworbenen Burg Altrottenburg nahm und in derselben Weise manche Erwerbungen von umliegenden Ortschaften (z. B. Stadt Oberndorf und mehreren Dörfern), Gütern und Einkünften der sog. niederen Grafschaft Hohenberg machte. Auf Seite des von Haus Österreich unterstützten Abtes von St. Gallen betheiligte er sich an dem im J. 1402 ausgebrochenen Kampfe gegen die Appenzeller und eine heftige Fehde desselben mit der Stadt Rottweil legte K. Ruprecht den 2. Sept. 1409 bei. – Sein Sohn, Gr. Sigmund († 1486) ist der letzte männliche Sprosse des ganzen Geschlechtes. Er wird im J. 1433 als württembergischer Rath, nach der Theilung des Landes im J. 1441 in dieser Eigenschaft bei dem jüngeren Gr. Ulrich dem Vielgeliebten genannt. Fehdelustig wie er war, betheiligte er sich insbesondere im J. 1449 bei der großen Fehde zwischen Gr. Ulrich, welchem Jost von Hornstein half, und den schwäbischen Reichsstädten, Rottweil an der Spitze, bei welcher die

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Spaichingen. H. Lindemann, Stuttgart 1876, Seite 171. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OASpaichingen0171.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)