Seite:OASpaichingen0194.jpg

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Frittlingen, an Württemberg. Im J. 1805 bekam dasselbe fast das ganze übrige Oberamt, nämlich durch den Schönbrunner Tagesbefehl Napoleons I. vom 19. Dez. die Landeshoheit über die oben (S. 3) genannten ritterschaftlichen Besitzungen und durch den Preßburger Frieden vom 26. Dezember von Österreich die Grafschaft Hohenberg mit den (ebenda) genannten Ortschaften. Endlich durch die Rheinbundsakte vom 12. Juli 1806 das waldburg-zeil-trauchburgische Balgheim. (Den 6. Jan. 1806 wurde in der Hauptstadt Rottenburg Besitz von der ganzen Herrschaft Hohenberg genommen, den 26. Mai d. J. geschah daselbst die feierliche Übergabe von Seiten Frankreichs als Siegers an Württemberg in Gegenwart sämtlicher hohenbergischer Beamten, den 15. Okt. wurde von Seiten Oberhohenbergs das Huldigungsfest zu Spaichingen gehalten (Haßler a. a. O. S. 298. Schwäb. Chronik von 1806 S. 643). 1

Bei der ersten umfassenden Organisation des Königreichs,[1] welche durch die Verordnungen vom 20. Dez. 1806, 25. April 1807 und 26. April 1808 begründet wurde und im Staatshandbuche von 1807/8 vorliegt, wurden dem zum Kreis Rottweil gehörigen Oberamte Spaichingen folgende Orte zugetheilt: Spaichingen (Amtssitz) mit Hofen; sodann Aixheim mit Eichhof und Täfermühle, Bubsheim mit Anhäuser Mühle, Dautmergen*, Deilingen mit Delkhofen und Hohenberg, Denkingen, Dürbheim, Egesheim, Frittlingen, Gosheim, Gunningen*, Hausen ob Verena* mit Hohenkarpfen*, Lauffen*, Neukirch* mit Vaihingerhof*, Rathshausen, Reichenbach, Riethheim*, (nur ganz vorübergehend) Rottenmünster*, Schömberg*, Schörzingen, Wehingen mit Harras, Weilen unter Rinnen, Zepfenhan* mit Sonthof*. Dem Oberamte Spaichingen war untergeordnet das Patrimonial-Obervogteiamt Balgheim mit Balgheim und Zimmern unter der Burg*. Dagegen befand sich Aldingen noch beim Oberamt Tuttlingen; Böttingen mit Allenspach, Bronnen*, Königsheim, Mahlstetten mit Aggenhausen und Kraftstein* waren dem diesem Oberamte untergeordneten (enzbergischen) Patrimonialamte Mühlheim an der Donau zugetheilt, Heidenstadt, Nusplingen und Obernheim waren Amtsorte des dem Oberamte Balingen (Rottenburger Kreises) untergeordneten (ulmischen) Patrimonialamtes Werenwag mit Kallenberg (letzterer Herrschaft). – Durch das Manifest vom 27. Okt. 1810 über die neue Eintheilung des Königreiches kam das


  1. Die im Folgenden mit einem * versehenen Orte gehören jetzt nicht mehr zum Oberamte Spaichingen.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Spaichingen. H. Lindemann, Stuttgart 1876, Seite 194. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OASpaichingen0194.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)