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dicitur Aldingas“ an Gebäuden, Ländereien, auch Leibeigenen u. s. w. hatte, zu Spaichingen an das Kloster St. Gallen schenkte (Wirt. Urkb. 1, 57). Auch anderer geistlicher Besitz wird frühe hier erwähnt, so des Kl. Allerheiligen zu Schaffhausen (s. o. S. 221), welches übrigens bereits im J. 1294 seine Güter zu A. wie zu Zepfenhan um 38 M. Silbers an Konrad Vetter und Heinrich Getzenwind verkaufte, ferner des Kl. Rottenmünster, welches im J. 1293 von Berchtold von Balingen, dessen Frau und 2 Töchtern hiesige Gülten und im J. 1307 von Frau Mechthilde Vetterin und ihrer Schwester Frau Willburgis ihren Hof im oberen Dorfe, der Maierhof genannt, geschenkt erhielt und auch in der Folgezeit mancherlei Erwerb an Höfen, Gütern und Gülten hier machte. 1

Wenn die Erwähnung einer Anita Schappelin von Aldingen ums J. 1210 als Gemahlin Konrads Bletz von Rothenstein (Bucelinus, Lacus Potam. Anh. S. 22) und des Bürgermeisters zu Rottweil Heinrich Schappler „Junkers von Aldingen und Lackendorf“ (v. Langen Rottweil S. 382 ff.) auf urkundliche Zeugnisse sich stützt, so hätte der Ort im 13. Jahrhundert der Rottweiler Patrizierfamilie von Schappel gehört. Später bildete er sicher einen Bestandtheil der Herrschaft Karpfen[1], als deren Besitzer im 14. Jahrhundert Mitglieder der Familie von Blumenberg (zwischen Hüfingen und Schaffhausen) erscheinen. Aus dieser Familie verkaufte den 17. Dez. 1316 Ritter Konrad von Bl. der Alte seine eigene Mühle unter Aldingen an der Prim gelegen um 22 Pfd. Heller an die Johanniterkommende zu Rottweil, welche damals bereits eine andere Mühle hier besaß und erhielt den 24. Sept. 1354 Ritter Heinrich von Bl. „des Kalpfen ist“ die hiesige Kirche von deren Inhaber Johannes Metter von Rottweil aufgegeben. Derselbe Heinrich und seine Gattin Sophie mit ihrem Vogte verzichteten den 20. Juli 1367 vor dem Hofgerichte zu Rottweil auf 3 hiesige Schuppossen zu Gunsten des Rottweiler Bürgers Fritz Gut, an dessen Vater Hermann sie dieselben um 80 Pfd. 13 Schill. Heller verkauft hatten. Allein den 2. Juli 1444 verkauften die dermaligen Besitzer von Karpfen, Stephan von Emershofen, Vogt zu Wildberg und Rudolf von Friedingen mit Schloß und Burg Karpfen und einigem anderen Besitz in der Gegend (vergl. oben S. 234) an den Gr.


  1. S. über dieselbe Köhler, Tuttlingen, Beschr. und Geschichte dieser Stadt und ihres Oberamtsbezirks, Tuttl. 1839 Abth. 2 S. 184.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Spaichingen. H. Lindemann, Stuttgart 1876, Seite 241. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OASpaichingen0241.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)