Seite:OASpaichingen0294.jpg

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Neben dem Hohenberger Besitz ist in älterer Zeit hauptsächlich gräflich Lupfenscher zu nennen: in den J. 1288 und 1290 werden Eberhard und Heinrich von Lupfen als Gutthäter des Kl. Rottenmünster aufgeführt, das eine Mal mit einem Gut, welches der Ritter Hug von Almishofen von ihnen zu Lehen hatte, das andere Mal mit den Gütern, welche Heinrich Schenk von Neuenzell von ihnen besaß; in den J. 1291 und 1295 Eberhard der Ältere und Heinrich seines Bruders Sohn als einwilligend in den Verkauf eines Hofes und einer Schuppos durch Peter Crelle und mehrerer Güter durch Berthold von Balgheim an das genannte Kloster. Der hiesige Linkenhof ging schon im Beginn des 16. Jahrhunderts von der lupfenschen Familie zu Lehen: den 18. Febr. 1524 belehnte Gr. Sigmund von L. Denkinger Bürger mit demselben, und erst im J. 1821 erfolgte durch die lupfenschen Rechtsnachfolger, die Fürsten von Fürstenberg (vergl. S. 233) die Allodifikation dieses Lehens. Auch Angehörige anderer benachbarter adeliger, insbesondere Rottweiler Patrizier-Familien, werden im 13. und 14. Jahrhundert hier als begütert genannt; so Ulrich von Erstatt (1298), Adelhaid Schappel (1300), die Gebr. Konrad und Erkinger Aigelwart von Falkenstein als Lehensherren und Heinrich, Hug, Friedrich und Johannes Gebr. von Capell als Lehensleute eines hiesigen Hofes (1305), Burkhard, Ulrich und Johannes Bletz (1324) Heinrich von der alten Thierberg (1327). Deren und noch manchen anderen Besitz erwarb hier allmählig das Kl. Rottenmünster. Der Schlegellins-Hof allhier war ein Lehen von der Familie Zollern, welches z. B. den 9. Aug. 1416 von Gr. Friedrich von Z. dem Eberhard Eweltinger, als Träger der Katharina Schappel von Rottweil, Wilhelm Behams Wittwe, verliehen wurde (Monum. Zolleran. 1, 499). Übrigens erscheint ein „Gütlein zu D. und der Hof daselbst, das alles der Schlegelin bauet“, schon den 3. Nov. 1407 als württembergisches Lehen des Rottweiler Bürgers Lienhart Schappel und kam mit den sonstigen schappelschen Lehen an die Ifflinger von Granegg und noch in dem neuesten ifflingerischen Lehenbrief vom 4. Apr. 1828 wird das hiesige Schlegelsgut genannt (vergl. O.-A.-Beschr. Rottweil S. 472). Was außer dem schon erwähnten den Besitz geistlicher Korporationen betrifft, so erhielt der Spital zu Rottweil, damals noch der Augustiner-Ordensregel folgend, den 13. Apr. 1275 eine Wiese allhier von Pabst Gregor X. bestätigt (ebenda Seite 289); im Anfang des 18. Jahrhunderts wird das Kloster

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Spaichingen. H. Lindemann, Stuttgart 1876, Seite 294. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OASpaichingen0294.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)