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halben Mansus zu Altheim an dasselbe Kloster (Mone 9, 220). Ferner tritt auf Cunradus de Dirbehein, in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts Zeuge des Gr. Egeno von Urach und seines Sohnes (Wirt. Urkb. 2, 418); am Anfang des 13. Jahrhunderts derselbe oder ein gleichnamiges Glied der Familie („nobilis vir“, auch „miles“ „Chonradus de Dirbeheim“), zugleich mit Algot von Wildenstein vom Gr. Mangold von Rohrdorf und dessen Gemahlin Agnes mit der Vollziehung einer Schenkung an das Kl. Salem beauftragt (Mone Zeitschr. 1, 343. 3, 460), im J. 1215 mit dem Kl. St. Blasien wegen Ansprüche auf jährliche Dienste aus einem Hofe zu Nendingen (O.-A. Tuttlingen) im Streit, welchen er, nachdem den 20. Juli d. J. Pabst Innocenz III. die Entscheidung desselben dem Abt von St. Trudpert und den Pröbsten von Zürich und Ried übertragen, durch Verzicht auf jene Ansprüche vor dem Bischof Konrad von Constanz beendigte (Wirt. Urkb. 3, 29. 30), „Conradus de Dirpain“ den 13. Juli 1216 Zeuge K. Friedrichs II. in einer Urkunde des Klosters Thennenbach (Mone Zeitschr. 11, 185). Johannes von D. Bürge des Gr. Albrecht (I.) von Hohenberg für Verpflichtungen, die derselbe den 17. Aug. 1226 dem Kl. Kreuzlingen gegenüber vor K. Heinrich VII. übernommen (Wirt. Urkb. 3, 197). Nach Gärth kommt ein Ritter Wernher von D. noch um das J. 1458 öfters genannt vor. Endlich aber ist hier zu erwähnen ein unehelich geborener Johann aus Dirbheim, vielleicht Sprosse dieser Familie, Probst zu Zürich, in den Jahren 1305 und 1306 Bischof von Eichstädt, 1306 bis an seinen Tod (1328) Bischof von Straßburg, in welchem Amte er sich mit rastloser Thätigkeit nicht nur um sein Bisthum, dessen Münsterbau er sehr förderte, sondern auch um Kaiser und Reich, Staat und Kirche überhaupt bedeutende Verdienste erwarb, begraben in dem von ihm gestifteten Spital zu Molsheim. Er bekleidete zeitweilig das Amt eines Hofprotonotars und später Hofkanzlers K. Albrechts I., dessen erfahrener, zur Vermittlung sich hinneigender Freund er war, und der unzweifelhaft in seinen Armen verschied[1]. (Vrgl. über ihn Stälin 3, 95; dazu noch: Wencker, Coll. Archiv. 359; Böhmer Regg. imp. 1246–1313


  1. Das Wappen dieses Bischofs zeigt nach Fugger, Spiegel d. Ehren d. Erzh. Österreich S. 278, in gespaltenem Schilde: rechts einen weißen Rechtsbalken in Roth (ein rother Rechtsbalken in Weiß ist sonst das Straßburger Wappen), links dreimal getheilt durch Blau und Gold, in den 4 Plätzen einen sechsstrahligen Stern mit verwechselten Tinkturen.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Spaichingen. H. Lindemann, Stuttgart 1876, Seite 302. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OASpaichingen0302.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)