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O.-A. Rottweil) zwei hiesige Mühlen dem Konrad Hasenbein; im J. 1451 eignete Hans von Balgheim der hiesigen Gemeinde die Allmand an dem Briel der U. L. Frauen ist, bisher Lehen von seinen Vorfahren und ihm selbst; vom Kloster Beuron herrührende Gülten und Laudemien allhier verkaufte Hohenzollern-Sigmaringen den 30. Dez. 1833 an Württemberg.

Ein hiesiger Pfarr-Rektor kommt schon im J. 1275 vor; weiter werden als Kirchherren genannt: im J. 1305 Luitfried (Schmid, Urkndb. 161) und im J. 1359 Heinrich von Schilteck. Kirche und Kirchensatz mit Zugehörden sprach zwar Gr. Heinrich von Hohenberg als väterliches Erbe an, allein Albrecht von Werenwag erhielt dieselben durch richterlichen Spruch zugeschieden, welchem gemäß Gr. Heinrich den 16. Mai 1345 hierauf verzichtete (Schmid Urkb. 385). Bereits den 1. Sept. 1347 versprach übrigens genannter Albrecht, daß er den Johannsen von Schilteck und seinen Sohn Heinrich und deren Erben wegen seines hiesigen Hofes, der Dierstein-Hof genannt, an dem Kirchensatz und der Kirche allhier nicht mehr irren wolle, und den 27. Sept. 1412 vergabte Wilhelm von Schilteck um seines Seelenheiles willen den von seinen Vorderen an ihn gekommenen Besitz: Widem, Kirche, Kirchensatz und Kastvogtei allhier samt Zugehörden an die Probstei Beuron, welche bereits den 25. Mai 1361 einen hiesigen Garten von dem Pfaffen Dietrich Dekan zu Ebingen erhalten hatte. Auch die oben genannte Hohenberger Erneuerung vom J. 1582 führt Beuron als Kollator und Lehensherrn der Pfarrei auf, bei der Kirche eine L. Frauen- sowie eine St. Ottilien-Pflege, welche letztere mit der St. Peters-Pflege in der Kapelle zu Anhausen (vergl. oben S. 272) zusammen verwaltet wurde. Den 27. Sept./2. Okt. 1813 wurde das Patronatrecht von dem Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen, an welchen dasselbe durch die Säkularisation Beurons gefallen war, an Württemberg abgetreten, bei der Pfründenausscheidung im Anschluß an die k. Verordnung vom 21. Dez. 1857 jedoch diese Pfründe der bischöflichen Kollatur zugeschieden (Regbl. v. 1858 S. 30).

Der hiesige Pfarrer hatte früher zugleich die Orte Königsheim, Bubsheim und Reichenbach zu versehen; ein Streit, welcher zwischen dem Pfarrer Hans Waltz und den Angehörigen von Egesheim und den genannten 3 Orten wegen verschiedener pfarrlicher Rechte, einer wöchentlichen Messe zu Königsheim, Abhaltung der Kirchweihen in den 3 Filialen, der Einkünfte zu Reichenbach, Versehung der Jahrzeiten, Zehenten u. s. w. entstand,

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Spaichingen. H. Lindemann, Stuttgart 1876, Seite 313. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OASpaichingen0313.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)