Seite:OASpaichingen0316.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

demselben benachbarten Orten des Oberamts Rottweil (O.-A.-Beschr. Rottweil S. 153) angesessene Familie von Ifflinger dieser Burg den Namen verlieh, wie denn auch Angehörige derselben im 16. Jahrhundert in Egesheim als begütert vorkommen. Im J. 1831 kaufte der Freiherr Karl von Ifflinger die Burg Granegg von Privaten.

Nach dem genannten Michelstein schrieb sich im 12.–14. Jahrhundert gleichfalls eine ohne Zweifel im Anfange des 14. Jahrhunderts erloschene adelige Familie: Reginhard von M. erscheint den 21. Apr. 1101 und den 2. Apr. 1102 als Zeuge bei Vergabungen an das Kl. Allerheiligen in Schaffhausen (Wirt. Urkb. 1, 330. 333), „Berkerus nobilis de M.“ im J. 1266 als solcher des Edlen Egelwart Docceller in einer Kl. Kirchberger Urkunde; der Beziehungen dieser Familie zur Egesheimer Klause ist schon oben gedacht. Den 23. Aug. 1483 wurde Berchold von Balgheim von Herzog Sigmund von Österreich unter anderem mit dem hiesigen Burgstall belehnt und noch in einer Renovation des oberhohenbergischen Obervogteiamts Spaichingen vom J. 1766 kommt die Bezeichnung „am alten Schloß, wo vorher Michelstein benamset worden“, und am Ende des Jahrhunderts das „Michelsteingut“ vor.

b. Bärenthal, eine Stunde südöstlich vom Mutterort an der Beera gelegen; daselbst bestand früher eine königl. Hammerschmiede, später eine Papiermühle des Freiherrn von Ulm; jetzt ist es Eigenthum der Gebrüder Johann und Xaver Büschle, die eine Mühle mit 3 Mahlgängen, einem Gerbgang und einer Hanfreibe hier betreiben (s. auch oben).

Das Hammerwerk Bärenthal[1] gehörte früher zu der Grafschaft Oberhohenberg und gieng im Jahre 1805 mit dem Schmelzwerk Harras, dem jetzt auf badischem Gebiet gelegenen Eisenwerk Zizenhausen und anderen vorderösterreichischen Besitzungen an Württemberg über. Das Werk soll im Jahre 1700 erbaut und der Platz dazu von 5 Jaucharten 3589 Quadratfuß Nürnberger Maß von dem ehemaligen Stifte zu Beuron, das jetzt zum Sigmaringen’schen Lande gehört, erkauft worden sein. Ehemals hatte das Stift auch die Seelsorge auf dem Werk, wofür jährlich 2 Centner Grobeisen und 2 Centner Kleineisen entrichtet wurden. Nach Aufhebung des Stifts wurde das


  1. Vom K. Bergrath mitgetheilt.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Spaichingen. H. Lindemann, Stuttgart 1876, Seite 316. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OASpaichingen0316.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)