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betreffende Streitigkeiten zwischen den Truchseßen und ihren „pfandserblich zugethanen Unterthanen“ in der Herrschaft Kallenberg wurden durch Erzherz. Leopold von Österreich den 21. Juli 1626 von Innsbruck aus in umfassender Weise beigelegt und geordnet.

Einem hiesigen, übrigens nur selten genannten Ortsadel mögen folgende Personen angehört haben: Sigewin von N. den 10. Febr. 1315, Bürge Gr. Rudolfs (I.) von Hohenberg; der Salemer Mönch H. von N., den 11. März 1324 Zeuge desselben (Schmid, Urkb. 200. 244); ein Heinrich von N. im J. 1352 zugleich mit Gr. Heinrich von Hohenberg als Anhänger des Gr. Rudolf von Montfort in dessen Fehde mit dem Ritter Ulrich von Bellmont erschlagen (Vanotti, Gr. von Montfort 80 Anm. 1); ein weiterer Heinrich von N. im J. 1386 Unterzeichner eines Absagebriefes gegen die Schweizer zu Gunsten Herz. Leopolds des Frommen von Österreich; den 24. Dez. 1392 Zeuge bei Verhandlungen über das Vorrecht der Deutschen, die St. Jörgenfahne zu führen (Zimmerische Chronik 1, 220); wohl ein dritter Heinrich im J. 1425 zugleich mit seinen Helfern Eberhard von Rothenstein, Burkhard von Neuneck und Helfrich von Neuenstadt durch württembergische Statthalter und Räthe wegen Streitigkeiten mit der Stadt Rottweil verglichen; endlich im J. 1456 Betha von Balgheim, geb. von Nusplingen, Schenkgeberin an das Kl. Beuron (Steinhofer 2, 456 ff., Ruckgaber, Rottweil 2 b, 147 ff., Württ. Jahrb. 1838 S. 208).

Besondere Schicksale Nusplingens betreffend ist zu erwähnen, daß dasselbe im J. 1475 von den Rottweilern, am 16. Okt. 1633 von den Schweden niedergebrannt, sowie im J. 1659 von einem Weibe, im J. 1692 von einem Knaben angezündet worden sein soll (Pfarrbeschr.). – Den 16. Sept. 1503 sammelte Johann Wernher von Zimmern allhier die Streitkräfte, mit denen er am folgenden Tage Mößkirch einnahm (Zimmersche Chronik 2, 104); während des Schmalkaldischen Krieges fielen die Rottweiler (aus unbekanntem Grunde) in Nusplingen ein und brannten ein Haus allda nieder (Ruckgaber 2b, 209).

Wegen Zwing und Bann, Wonn, Waid, Holz und Feld wurden den 26. Sept. 1489 die Gebr. Gr. Endres und Hans von Sonnenberg, Truchseßen zu Waldburg und die Stadt Nusplingen einerseits und Ritter Hans Kaspar von Laubenberg und seine Gemeinden Unter-Digisheim und Schwenningen andererseits durch den Tuttlinger Vogt Wilhelm von Neuneck verglichen,

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Spaichingen. H. Lindemann, Stuttgart 1876, Seite 353. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OASpaichingen0353.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)