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ferner den 3. Dez. 1456 wegen Tratt, Holz und Wald, auch Triebweg, Nusplingen und Obernheim, den 16. Nov. 1461 wegen „Zwing, Bann, Holz und Feld, Waid, Nusplingen und Hartheim bad. B.-A. Meßkirch (Nusplinger Ortsregistr.) und endlich den 29. Juni 1514 wegen Trieb und Tratt im Beerathal Nusplingen und Egesheim.

Unbedeutenderen oder nur vorübergehenden Besitz zu N. belangend, kann folgendes erwähnt werden. Den 8. Nov. 1404 verkaufte Diethelm der Tieringer seinen mit Heinrich von Werenwag getheilten Laienzehenten allhier an die Klause zu Egesheim um 100 Pfd. Hllr., den 13. Sept. 1410 erscheint Konrad von Werenwag hier seßhaft und stiftete 20 Pfd. Hllr. an das Kl. Beuron und den 28. Juni 1477 erklärte der hiesige Kirchherr Pfaff Heinrich von Werenwag, der Edle Märck von Werenwag sel. habe ihm seiner Zeit die Pfarrei mit samt dem halben Theil des großen Zehenten und aus besonderer Treue seinen eigenen vierten Theil desselben Zehenten auf Heinrichs Lebzeit unter der Bedingung verliehen, daß dieser 4. Theil nach seinem Tode wieder ledig sein solle, da nunmehr nach Märcks Tode die Lehenschaft der Pfarrei und die Eigenschaft jenes 4. Theils am Zehenten an den Junker Jörg von Werenwag gekommen sei, so solle auch dieser Zehentantheil nach seinem Tode Jörg und seinen Erben als Eigenthum heimfallen; seit 1483 wird ferner ein hiesiges Haus und 4 Mannsmad Wiesen, der Priel genannt, zu Gettenweiler (auch Gueten-Pottenweiler) zwischen Nusplingen und Digisheim, sowie 3 Pfd. Hllr. Vorzins aus der Mühle zu Reichenbach als österreichisches Lehen der Familie von Werenwag genannt: den 26. Aug. 1483 wurde Jörg von W. und noch den 30. Juli 1745 Franz Xaver von W. damit belehnt. Die dem Kl. Beuron im Allgemeinen wenigstens zustehende Hälfte am großen Zehenten wurde den 30. Dez. 1833 von Hohenzollern-Sigmaringen an Württemberg abgetreten.

Was kirchliche Verhältnisse betrifft, so wird schon im J. 1275 ein hiesiger Pfarr-Rektor (s. ob. S. 195), den 2. März 1375 der Priester Sigwin, Dekan und Kirchherr zu Nusplingen, in einer Urkunde des Kl. Margarethhausen genannt. In der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts war der Kirchensatz in erblichem Besitze der Familie von Werenwag, von dieser aber kam er an das Kl. Beuron. Nach der genannten Resolution des Erzherz. Sigmund vom J. 1626 sollte die Kollatur über die Pfarrei „noch zur Zeit, wie übliches Herkommen“ dem Probst zu Beuron, die

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Spaichingen. H. Lindemann, Stuttgart 1876, Seite 354. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OASpaichingen0354.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)