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Jesuiten-Kollegiums sehr bemühte (Ruckgaber Rottweil 2a S. 269–278); in den J. 1750–1766 von Christoph Hafner, Doktor beider Rechte, Ritter vom goldenen Sporn, Geistlichem Rath, Dekan des Kapitels Ebingen; 1810–1818 von Beda Pracher, früher Hofgeistlichem des Herzogs Karl Eugen, gestorben im J. 1819 als Generalvikariatsrath zu Rottenburg;[1] 1818–1826 von Rupert Wucherer, in früherer Zeit als Mitglied der schwäbischen Provinz des Kapuzinerordens im J. 1793 zur Aushilfe nach Polen geschickt, dann Stadtprediger in Rottweil und zugleich Lazarethpater in dem schwäbischen Kreisspital allda.

Zu der Gemeinde gehören:

b. Mühle, 1/8 Stunde westlich von Schörzingen gelegen (s. oben).

c. Neuhaus, hat 1/4 Stunde nordwestlich vom Mutterort eine freundliche Lage an der Schömberg-Rottweiler Landstraße. Es wurde in den J. 1782–1785 von dem Feldmesser Johannes Bayer erbaut.



Wehingen,
Gemeinde II. Klasse mit 1193 Einw., wor. 15 Ev. a. Wehingen, Pfarrdorf mit Marktrecht, 1088 Einw., b. Frohnhof, Kapelle und Haus, 6 Einw., c. Harras, Weiler, 85 Einw., d. Sägmühle, Haus, 4 Einw., e. Steighaus, Haus, 6 Einw., f. Ziegelhütte, Haus, 4 Einw. – Kath. Pfarrei, die Ev. sind nach Aldingen eingepfarrt. 27/8 Stunden nordöstlich von der Oberamtsstadt gelegen. Wehingen ist der Sitz eines Amtsnotariats, einer Postexpedition, eines prakticirenden Arztes, und einer Apotheke.

Wehingen, der bedeutendste Ort des Heubergs, hat eine freundliche Lage in dem den Heuberg tief durchschneidenden Beera-Thal, in welches gerade am Ort das von Deilingen herunterziehende Mühlbach-Thal einläuft. In Folge des Zusammentreffens der beiden Thäler hat sich hier eine Thalweitung gebildet, die zur angenehmen Umgebung des Dorfs wesentlich beiträgt, indem die hohen Berge, namentlich gegen Norden, etwas zurücktreten und den Ausläufern der Steilgehänge einige Ausdehnung


  1. Über diesen auch literarisch thätigen Mann vergl. Jahresschrift für Theol. und Kirchenr. der Katholiken 6, 521 ff. und die dort angegebene Literatur.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Spaichingen. H. Lindemann, Stuttgart 1876, Seite 381. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OASpaichingen0381.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)