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S. 314); Anna von W., verm. mit Vol von Wildenau im J. 1485.

Das Siegel der Herren von Wehingen, wie es sich z. B. an Urkunden Hugs von W. vom 16. Juli 1311, Johanns von W. vom 27. Juli 1431 und des Nagolder Vogts Hans von W. vom 11. März 1494, des zollerischen Obervogts Thomas von W. vom 16. Juni 1496 findet, zeigt einen eckig gezogenen Balken im Schild, beziehungsweise (Urk. von 1311) auch im Helmkleinod des Flügels; auf Siegeln an Urkunden des österreichischen Landvogts Reinhard vom 19. Dez. 1389 und 11. Mai 1390 findet sich nur ein Helm mit dem genannten Helmkleinode. Lutz von Lutzenhard und Gärth (vrgl. oben S. 159) haben das Feld blau, den Balken silbern, auf dem Helm einen blauen Flügel mit silbernen Balken. Auch das Wappen der Stifter an den steinernen Altären in der Freisinger Kapelle zu Kl. Neuburg zeigt einen eckig gezogenen Balken; daß derselbe blau und roth gespalten, das Feld weiß, hat insofern keine große Bedeutung, als nach gefälliger Mittheilung des Herrn Probsts und lateranensischen Abts zu Kl. Neuburg, welchem diese Notiz überhaupt verdankt wird, der Farbenanstrich erst aus späterer Zeit stammt. Endlich stimmt zu obiger Farbenangabe das 1. und 4. Feld (bei richtiger Blasonirung die Stelle des Hauptwappens) samt dem Helmkleinod in dem verbesserten Wappen, welches K. Friedrich IV. den 6. Aug. 1464 den Gebr. Leopold, Christoph, Bernhard, Wolfgang, Wilhelm, Adrian und Achaz von W. verlieh, während das 2. und 3. rothe Feld einen blau gekleideten, aus einer goldenen Krone hervorwachsenden Mann zeigt, der in der Rechten ein goldenes Scepter hält und auf dem Haupt einen Perlenkranz mit drei Sittichfedern trägt (Chmel, Reg. Friderici 2, 416).

Von Mitgliedern der Familie waren begraben: die Gebr. Reinhard und Berthold in Klosterneuburg (s. oben); Mechthilde in der Frauenkapelle zu Alpirsbach (Crusius p. 3 lib. 5 cp. 8); Ottilie mit ihrem Gemahl Hans von Rot in dem burgauischen Kl. Wettenhausen (Crusius p. 2 lib. 5 cp. 3).

Als die hauptsächlichsten Besitzungen der Familie, wenigstens in Schwaben, soweit dieselben nicht sonst im Verlaufe genannt werden – österreichische Besitzungen der in Österreich verbliebenen Mitglieder der Familie, wie sie z. B. aus Lichnowsky an mehreren Stellen zu ersehen sind, können hier nicht in Betracht kommen – ergeben sich gemäß den Urkunden über die Erwerbungen, beziehungsweise Veräußerungen derselben die folgenden:

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Spaichingen. H. Lindemann, Stuttgart 1876, Seite 392. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OASpaichingen0392.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)