Seite:OASpaichingen0395.jpg

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die Hälfte an der Herrlichkeit, Obrigkeit und Frevel, Fronbot und Verbot zu Börstingen und Sulzau, den 4. Theil am Korn-und Haberzehenten zu Börstingen an Holz, Feld, Wunn und Waid in diesen Dörfern, die Hälfte des Burgstalls Börstingen und ein Viertel der Burgställe Sulzau und Sickburg diesem Hause zu Lehen aufgetragen, von Erzherz. Sigmund als Lehen den Burgstall W. mit seiner Zugehörung, gewissen Wiesen, Äckern, Möhingeldern, Holzberechtigung, Waide, den Harrasbach, das Dörflein W., die 3 Weiler Gosheim, Egesheim und Reichenbach mit allen Frohnen und Diensten, verschiedene Einkünfte und Steuern an diesen Orten, insbesondere Gülten aus des Kl. Alpirsbach 4 Kelhöfen und einem weiteren Hof zu W., wogegen Hans das Schloß W. wieder bauen und zurichten lassen sollte. (Copie des Lehenbriefes im St.-A., wornach die geschichtlichen Ausführungen in Burgermeister, Cod. Dipl. equestr. 2, 598 nicht ganz zutreffen dürften.) Allein, verwickelt in die Sache Johann Wernhers von Zimmern, welcher bei K. Friedrich IV. beschuldigt wurde, er habe dem Erzherz. Sigmund den Wahn beigebracht, der Kaiser habe ihn mit Gift aus dem Wege räumen wollen, und denselben so zu dem Entschluß veranlaßt, die Erbfolge in seinen Ländern von dem Haus Österreich an das Haus Baiern zu bringen, verfiel Hans den 18. Jan. 1488 wegen Majestätsbeleidigung in die kaiserliche Acht; aus letzterer wurde er zwar bald wieder befreit, doch mußte er den 28. Febr. 1492 gegen K. Maximilian als Nachfolger Erzherzog Sigmunds auf das Lehen Wehingen und die Vogtei der oberen Herrschaft Hohenberg verzichten (vrgl. Zimmerische Chronik 1, 498 ff. O.A.-Beschr. Rottweil 445 ff.). 1

Was die Geschichte des Dorfes und des mit ihm dasselbe Schicksal theilenden Gosheim betrifft, so verkauften den 4. Apr. 1355 Abt Eberhard und der Konvent von Reichenau an das Kl. Alpirsbach „Wähingen das Dorf und Göshein das Dorf und mit Namen den Kelnhof zu W. dem Dorf und den Hof zu G. und darnach alle die Leute, Güter, Gelder, Huben, Schupoßen, die wir und unser Gotteshaus zu denselben zwein Dörfern hon und … alle die Leut, die zu denselben zwein Dörfern hörent und zu dem Kelnhof ze W.“ u. s. w. (ausgenommen allein die sogleich zu nennende Schuppos) um 1450 Pfd. Hllr., an welcher Summe der genannte Abt den 19. Mai 1355 die Hälfte erhalten zu haben bescheinigte, und den 3. Juli d. J. verkauften dieselben noch weiter an das gleiche Kloster eine hiesige

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Spaichingen. H. Lindemann, Stuttgart 1876, Seite 395. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OASpaichingen0395.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)