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Württemberg. Das Kl. Stein am Rhein verkaufte den 26. Juni 1398 einen hiesigen Leibeigenen an das Kl. Alpirsbach. Endlich wird die Johanniterkommende zu Rottweil allhier mit Erblehengütern aufgeführt.

Sonst kann etwa zur Geschichte des Ortes Wehingen noch Folgendes bemerkt werden. Den 19. Juni 1393 verglichen sich die 4 Keller auf den Kehlhöfen zu Wehingen mit dem Kl. Alpirsbach wegen der Rechte und Erbfälle. Den 24. Apr. 1555 wurden Vogt, Gericht und ganze Gemeinde der Dörfer Wehingen und Gosheim wegen Zwing, Bann, Wunn, Waid, Trieb und Tratt verglichen (s. auch oben S. 280). Den 23. Okt. 1828 legte ein Brand in wenigen Stunden 42 Häuser, die Wohnungen von 80 Familien, in Asche (Württ. Jahrbb. 1828 S. 28).

Was die kirchlichen Verhältnisse betrifft, so wird ein hiesiger Pfarrer schon in den J. 1245 und 1275, die S. Ulrichskirche allhier den 6. Juli 1299, ferner im J. 1353 Johannes Schärtler als hiesiger Kirchherr neben den 2 Lichtmeistern des h. Nikolausaltars genannt (vergl. oben S. 195 und Schmid, Urkb. 15. 138). Nachdem der Kirchensatz im J. 1355 vom Kl. Reichenau an das Kl. Alpirsbach gekommen (s. oben S. 396), den 17. Mai 1485 der Abt Hieronymus von Alpirsbach den hiesigen Kirchherrn und Dekan des Ebinger Kapitels Heinrich Prünlinger wegen der Kirche einerseits und der Gemeinden W. und G. andererseits in Betreff des Bezugs des großen Zehenten und einer Reihe von anderen Streitpunkten verglichen hatte (Karlsruher Gen. Landes-Archiv), auch im J. 1514 die Pfarrei Gosheim von der Pfarrei Wehingen ausgeschieden worden war, vertauschte Herz. Eberhard III. von Württemberg den 20./30. Sept. 1649 die Kirchensätze zu Wehingen und Gosheim an das Kloster St. Blasien (Binder 2, 827), welch’ letzteres sie den 30. Dez. 1725 zum Dank für anderweitige Vergünstigung an den Kaiser Karl VI. als Erzherzog zu Österreich und Landesfürsten der vorder- und schwäbisch-österreichischen Lande abtrat. Seit dem J. 1805 ist das Patronat württembergisch. – Bei der Fronhofer Kirche soll in alten Zeiten eine Kaplanei bestanden haben und erst in der Mitte des vorigen Jahrhunderts abgegangen, das Kaplaneihaus aber noch im Privatbesitz erhalten sein.

Zu der Gemeinde gehören:

b. Frohnhof, bestehend aus einer Kirche (s. oben) und

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Spaichingen. H. Lindemann, Stuttgart 1876, Seite 400. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OASpaichingen0400.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)