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Alpkette, und gegen Westen von dem Schurwald und dem Welzheimer Wald begrenzt ist.


4. Boden.

Die Verhältnisse des Bodens sind wie die geognostischen ziemlich einfach, im Allgemeinen günstig, was freilich nicht allein den ursprünglichen Bestandtheilen, sondern auch der seit Jahrhunderten fortgesetzten fleißigen Bebauung desselben zuzuschreiben ist.

Auf den Fildern besteht derselbe vorherrschend aus den sandigthonigen, ziemlich leichten Zersetzungsprodukten des untern Liassandsteins, die bald mehr bald weniger kalkhaltig sich zeigen, je nachdem Kalkmergel oder Liaskalk mit ihren thonigen Zwischenschichten sich dabei als Grundlage geltend machen. Derselbe ist auf den höher gelegenen Punkten in der Regel flach, in den Niederungen mehr tiefgründig, durchschnittlich den Getreide-, den Ölfrüchten, den Runkelrüben, dem Kopfkohl, der Obstzucht, wie auch dem Flachsbau und den Hülsenfrüchten sehr günstig, wie dieß am besten die Versuchsfelder in Hohenheim beweisen, deren Boden eben nicht zu den besten der Filderfläche gehört. Je nach tiefen Lagen, besonders im Bereich der Thaleinschnitte, trifft man auch eigentlichen Lehmboden. Die von verschiedenen Theilen der Felder Hohenheims untersuchten Bodenarten lieferten: [1]

Quarzsand
29,4  46,6  
Thon mit Eisenoxydhydrat
51,9  72,25
Kohlensaurer Kalk
0,4  2,2  
Humus und andere org. Bestandtheile     
0,5  1,7  

Mit diesen Bestandtheilen und dem Ursprung des Bodens aus dem zersetzten untern Liasgesteine hängt dann auch die schmutziggelbe Farbe desselben zusammen, wodurch er sich auf den ersten Blick schon von dem tiefer gelegenen Keuperboden unterscheidet.

Im Bereich des Schönbuchs dagegen ist der Boden bald grobsandig und beinahe thonleer, bald thonig mergelartig, fest und zähe, welche Verhältnisse sich in der Regel so gestalten, daß die am höchsten gelegenen Keupergegenden mehr Sandboden, die Gehänge und in den Thälern auftretenden mehr den rothen oder buntscheckigen Mergelboden besitzen, der den mittleren Keuper des Unterlandes überall charakterisirt. Wo beide Formationen zusammenstoßen, wie z. B. in den waldigen Gehängen des östlichen Schönbuchs, da ist der Boden nicht selten lettenartig, ebenso da wo die Mergelschiefer des Lias erscheinen, wie z. B. bei Rohr, Echterdingen, Stetten u. s. w. Rother Keuperboden ist z. B. um Waldenbuch, sowie überhaupt in den Gehängen des Aich- und Reichenbachthales, des Ramsbach-

  1. Beschreibung der K. württ. Lehranstalt für Land- und Forstwirthschaft zu Hohenheim. Stuttgart 1842. S. 105 u. ff.
Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Stuttgart, Amt. J. B. Müller's Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1851, Seite 015. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartAmt_015.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)