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Degerloch, unterhalb der Nagelkalkgrube aufgefunden wurde und bis jetzt einzig in seiner Art dasteht.

Die wichtigeren Höhenmessungen im Bereich des Keupers unseres Distrikts sind folgende:

Bärenplatz in Stuttgart, bei dem grünen Haus, unterer Keupermergel mit Gyps   778’
Bohrloch daselbst mit den obersten Schichten des Muschelkalks   758’
Bierkeller der Aktienbrauerei, Gypsmergel   851’
Bopserbrunnen bei Stuttgart, oberste Schichte des gypsführenden Mergels   986’
Schilfsandstein, Liegendes ebendaselbst   996’
Desgleichen auf der Reinsburg 1071’
Krystallisirte Sandsteine auf der Höhe zwischen Stuttgart und Gablenberg (Gänsheide) 1135’
Quarzreicher Keupersandstein auf der Bothnanger Heide 1236’
Desgleichen auf der Feuerbacher Heide, höchster Punkt daselbst 1266’
Stubensandstein auf dem Hasenberg, bei den 3 Forchen 1415’
Desgleichen am Anfang des Bopserwaldes 1284’
Desgleichen bei Kaltenthal, Erdfläche im Dorf 1046’
Desgleichen am Katzenbachsee 1324’
Desgleichen auf der Solitude am Eingang des Schlosses 1540’
Desgleichen auf Schloß Waldenbuch 1121’
Obere Formationsgrenze des Keupers hinter Degerloch gegen Möhringen
     und Kaltenthal, unterhalb der Nagelkalkgrube
1321’
Desgleichen auf der Höhe von Waldhausen bei Tübingen 1442’

Hieraus würde sich die Mächtigkeit der Keuperformation von 6–700 par. Fuß für unsern Bezirk ergeben. Die oberen Schichtenverhältnisse sind:

Liassandstein mit Einlagerungen von Liaskalk, von gelbem, lehmhaltigem Letten begleitet.
     Bopser, höchster Punkt 1489'

    20’
Röthlich-violetter Mergel mit gelben und blauen Schnüren durchzogen     12’
Plattenförmiger, leicht verwitternder, weißer Stubensandstein     12’
Desgleichen in mächtigen Bänken     15’
Sandmergel       5’
Breccienartiger Stubensandstein     12’

Die Verbreitung der Liasformation in unserem Distrikt ist sehr eigenthümlich. Zunächst bildet dieselbe das ganze Filderplateau und folgt in Wellenform desseben in der Art, daß sie sich mit der Oberfläche einsenkt und erhebt. Sodann lehnt sie sich dem über die Filder sich erhebenden Keuperrücken in Westen und Nordwesten so an, daß sie sich etwas mit demselben erhebt und sich daselbst in schwachen Flözen an- und auflagert, ohne jedoch das Plateau des Schönbuchs selbst zu erreichen. Endlich aber erscheint sie an einigen isolirten Stellen auf den Höhen des Schönbuchs selbst; von letzteren gehören zwar die wenigsten unserem Bezirk an, jedoch können wir eine hügelige Stelle bei dem Brunnen im Hasenbergwald rechts von der Straße nach Magstatt anführen, wo die unteren Mergel mit Pentacrinites scalaris und Terebratula

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Stuttgart, Amt. J. B. Müller's Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1851, Seite 020. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartAmt_020.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)