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ab, in sofern dieselben durchschnittlich viel weniger entwickelt sind, lassen jedoch leicht die gleiche Reihenfolge wahrnehmen. Zwischen Rohr und Vaihingen treten blaue Schiefer mit Einlagerungen von plattenförmigen Stinkmergeln mitten im Ackerlande auf und enthalten Abdrücke von riesenmäßigen Ammoniten, die zu Amm. turneri gehören dürften, sowie kleine Exemplare von Gryphaea Cymbium. Im Dorfe Rohr selbst steigen die Schiefer mit Fukoiden aus den Posidonienschichten bis in den oberen Theil des Dorfes an. Bei Echterdingen sind hauptsächlich die mittleren Mergelschichten mit Terebr. numismalis, Pentacrinitus basaltiformis und subangularis nebst vielen Belemnitenstücken entwickelt. Bei Stetten und Hof sieht man in der Niederung die grauen Mergel mit Terebr. numismalis, rimosa, Spirifer verrucosus, Ammonites natrix und Jamesoni sehr reich entwickelt; auf ihnen lagern die Schiefer mit Amm. Amaltheus, Bel. paxillosus, Spirifer rostratus, Terebratula tetraedra; dann folgen die Posidonienschiefer mit Sphaerococites crenulatus Sternb., Posidonia Bronni und Inoceramus gryphoides etc., jedoch sehr wenig entwickelt, und die oberste Bank gegen Weidach zu bilden die Schiefer mit Belemnites digitalis und Ammonites radians, jurensis.

Obgleich das Liasterrain, da dasselbe hauptsächlich das Ackerland der Filderfläche bildet, nur wenig aufgeschlossen ist, so können wir doch von einigen Stellen nachstehende Durchschnitte mittheilen:

Mergelgrube hinter Degerloch:
  1. Vergl. Die Lehranstalt Hohenheim, Stuttgart 1842, S. 86.
Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Stuttgart, Amt. J. B. Müller's Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1851, Seite 023. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartAmt_023.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Dammerde, bestehend in einem schmutziggelben, thonigsandigen Boden 2’
Graue Thonmergel, versteinerungsleer 2’
Graue Sandmergel, in Platten gesondert 4’
Kalkmergel, mit Thalassites crassiuscula 2’
Graue Thonmergel, petrefaktenleer 4’
Desgleichen mit Plagiostoma punctatum und Hermanni 8”
Nagelkalk 2”
Petrefaktenleere Thonmergel 4’
Quarziger Sandstein mit Fischresten 2”
Gelber, sandiger Thon 2’
Violetter und rother Keupermergel

 Abfall westlich von Kemnath gegen den Ramsbach:[1]
Gryphiten-Kalk 10’
Gelber, sandiger Mergel mit schieferigem Sandstein 10–15’
Grauer, schieferiger Mergel, mit Nagelkalk 50–60’
Hellgrauer Kalkstein mit Thalassites liasinus,
Plagiostoma giganteum
und Pecten glaber
2’
Schieferiger, bräunlichschwarzer Kalk 3–4”
Bräunlichgelber Sandmergel 5”
Graulichweißer Sandmergel 5”