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der Orte angelegte Baumschulen bestehen in Bernhausen, Bonlanden, Bothnang, Kemnath, Plattenhardt, Plieningen, Rohr, Ruith, Unter-Sielmingen und Waldenbuch; Privat-Baumschulen finden sich vor in Echterdingen und Vaihingen.

Zum Obstdörren sind in Folge des überreichen Obstsegens im Jahr 1847 in den Orten Birkach, Gaisburg, Möhringen, Rohr und Waldenbuch in eigens dazu aufgeführten Dörrhäusern größere Einrichtungen getroffen.

f. Maulbeerbaumzucht. Außer der Maulbeerpflanzung in Hohenheim verdient noch die im Jahr 1848 durch Unterstützung Ihrer Kaiserlichen Hoheit, der Kronprinzessin Olga von einem Seidezucht-Verein und dem Bezirksarmen-Vereine auf einem der Gemeinde Plattenhardt gehörigen Allmandplatze gemachte Anpflanzung von Hochstämmen und Buschbäumen erwähnt zu werden.

g. Waldbau.[1] Die Waldfläche des Bezirks beträgt 22.2927/8 Morgen oder 34,1 pCt. der Gesammtfläche. Auf einen Einwohner kommen 0,704 Morgen (oder nicht ganz 3/4 Mrg.) Wald. Es gehört somit das Oberamt zu den minder waldreichen des Königreichs, und wenn die Bevölkerung der Residenzstadt mit in Betracht gezogen wird, deren Waldungen auf eigener Markung jedoch nicht unter obiger Summe laufen, zu den waldärmsten.

An der Waldfläche besitzen die Staats-Finanzverwaltung 11.0171/8 Morgen, die Hofdomänenkammer 7466/8 Morgen, Gemeinden und Stiftungen 88934/8 Morgen. In dem provisorischen Kataster war das steuerbare Waldareal zu 99962/8 Morgen und der jährliche Reinertrag desselben zu 12.188 fl. 39 kr., also zu 1 fl. 13 kr. per Morgen geschätzt worden. Mit Laubholz sind bestockt 18.6671/8 Morgen, mit Nadelholz 6245/8 Morgen, mit Laub- und Nadelholz zugleich 30011/8 M., wovon zu den königl. Wildparken bei der Solitude 2291 Morgen gehören.

Die meisten Waldungen liegen auf der westlichen Grenze des Oberamts im Zusammenhang, und zwar auf derjenigen Hochebene, welche von der Solitude bis gegen Tübingen zieht, den sogenannten Schönbuch bildet, und zum großen Theil dem Forstamt Tübingen, außerdem aber dem Forstamt Leonberg zugetheilt ist. Sodann ist die Hochebene zwischen Degerloch und Eßlingen in der Richtung gegen das Neckarthal ziemlich bewaldet und bildet die Hauptmasse des mit der forstlichen Lehranstalt verbundenen Reviers Hohenheim, während das Hofkammerrevier Feuerbach die nordwestliche Ecke des Oberamts einnimmt.

Bei der dichten Bevölkerung des Oberamts und bei dem größtentheils

  1. Nach Mittheilungen von Forstrath Gwinner.
Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Stuttgart, Amt. J. B. Müller's Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1851, Seite 057. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartAmt_057.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)