Seite:OAStuttgartAmt 074.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

2. In Echterdingen: Bäcker 127 M., 62 fl. V.; Seiler 25 M., 1 fl. V.; vereinigte Sattler und Säckler 23 M., 19 fl. V.; Schreiner 87 M., 13 fl. V.

3. In Möhringen, wohin im Jahr 1849 der Ladensitz von Vaihingen verlegt wurde: Hafner 18 M., 19 fl. V.

4. In Plieningen: Glaser 25 M., 28 fl. V.; vereinigte Kübler und Küfer 82 M., 32 fl. V.; Leineweber 631 M., 305 fl. V.; Maurer und Steinhauer 79 M., 760 fl. V.; Metzger 100 M., 20 fl. V.; Schneider 211 M., 191 fl. V.; Zimmerleute 43 M., 11 fl. V.

5. In Waldenbuch: Roth- und Weißgerber 18 M., 0 V.

Alle übrigen zünftigen Gewerbe des Bezirks sind noch gegenwärtig mit den in Stuttgart bestehenden Zunftladen vereinigt.[1]

Aus vorstehender Aufzählung ergibt sich, daß der eigentlichen Luxus-Gewerbe nur wenige vorhanden, die meisten übrigen Gewerbetreibenden aber, besonders diejenigen, deren Arbeit man zu täglicher Nahrung und Nothdurft bedarf, zahlreich sind, aber nur selten mit Gehülfen arbeiten. Solche Gewerbe sind übrigens auch häufig nur Nebenbeschäftigung neben einem andern Erwerbszweig, gewöhnlich dem der Landwirthschaft, was insbesondere bei dem bedeutendsten Industrie-Gewerbe des Bezirks, der Leinwand- und Baumwoll-Weberei, der Fall ist. Eine Ausnahme hievon machen hauptsächlich diejenigen, in nicht geringer Zahl vorhandenen Gewerbetreibenden, welche für die Residenz arbeiten und meistens den Stuttgart näher gelegenen Orten angehören, in denen, eben in Rücksicht auf die Kundschaft in der Stadt, Ansiedlungen von Gewerbtreibenden häufiger stattfinden.


a. Haupt-Gewerbe.

Was nun diese im Einzelnen betrifft, so sind

1. Künstlerische und literarische Gewerbe in dem Bezirke nicht vorhanden.

2. Fabriken oder Manufakturen zählt die Übersicht neben der Ackerwerkzeug-Fabrik in Hohenheim nur 2 Baumwoll-Manufakturen in Vaihingen und 1 in Plieningen; es sind aber neuestens noch eine weitere Baumwoll-Manufaktur in Plieningen und eine in Möhringen,

  1. Die Abweichung der Zahlen im Kataster von jenen in den Zunftbüchern hat ihren Grund darin, daß einestheils in den Zunftlisten noch Meister fortlaufen, die den Gewerbsbetrieb aufgegeben haben und daher nicht mehr besteuert sind, und anderntheils selbstständige Gehülfen, welche nicht Meister sind, in den Steuerrollen zählen.
Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Stuttgart, Amt. J. B. Müller's Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1851, Seite 074. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartAmt_074.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)