Seite:OAStuttgartAmt 156.png

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von der Burg Frauenberg führte, welche auf der von ihr benannten Heide, in der Burghalde lag (s. unten). Von dieser Burg stand noch im Jahr 1520 ein Thurm nebst bedeutenden Trümmern; hievon ließ Herzog Christoph in den 1560er Jahren die Steine zur Ummauerung der Stadt Stuttgart verwenden (Sattler, Topogr. 51).

Die Herren von Frauenberg traten im Jahr 1251 Jul. 1 erstmals in der Geschichte auf mit Wolframus de Vrowenberc, dessen Sohn von Graf Ulrich von Württemberg wegen des Kaufs zu Wittlingen als Bürge gestellt wurde. (Württ. Jahrb. 1830, 156). Das Wappen dieses Geschlechtes zeigte einen Hut. Wolfram’s Sohn hieß Wolf. Im Jahr 1300 kommt vor Albertus de Vrowenberc (Bebenhauser Urkunde in Karlsr.); ein jüngerer Wolf ist im Jahr 1320 Deutschordens-Commenthur in Hemmendorf. Im 14ten Jahrh. erscheinen neben Wolf, die Namen Peter und Albrecht, im 15ten Klaus, Konrad, Hans (welchen Namens einer im Jahr 1451 den K. Friederich IV. zur Kaiserkrönung nach Italien begleitete), im 16ten Eberhard Ludwig, im 17ten Hans Ludwig, welcher im Jahr 1638 als der letzte seines Geschlechtes verschied. Nach Veräußerung der Stammburg (wovon nachher) erscheint diese Familie im zeitweisen Genusse z. B. folgender Güter: im Jahr 1432 der Veste Rosenstein und Heubach (Steinhofer 2, 758), seit dem Jahr 1453 bis zum Aussterben im Besitz eines Schlosses in Thalheim und des Ilsfelder Zehenten, als württembergischer Lehen.

Württemberg kam in den Jahren 1391–1401 und 1481 in den vollständigen Besitz der Herrschaft Frauenberg. Den ersten Ankauf machte im Febr. 1391 Graf Eberhard der Greiner von Württemberg von dem Tochtermann eines Wolfs von Frauenberg, Machtolf von Gilstein, welcher 1/4 des Gerichts der Burg Frauenberg und des Dorfes Feuerbach veräußerte (Gabelk., Sattler, Grafen 1, 262); im Jahr 1392 Mai 6 erkaufte Graf Eberhard der Milde 1/4 der Burg und des Dorfes von Wolf von Frauenberg (Scheffer 35); im Jahr 1399 Dec. 1 Güter von den Gebrüdern von Helmstadt (Gabelk.) und 1401 Jan. 31 ebenderselbe Graf nochmals einen Theil des Orts von Burkard von Hölnstein – seine Gattin Anna war eine Tochter Wolf’s von Frauenberg – (Scheffer 38). Zuletzt erwarb Graf Eberhard der Jüngere im Jahr 1481 Nov. 5–12 eine noch übrige Hälfte des Dorfes, nämlich 1/4 von den Schenken von Winterstetten, Konrad, Schwiegersohn des Herrn Klaus von Frauenberg und Bernhard, das letzte Viertel von Eucharius von Venningen und Martin und Eberhard von Heusenstamm (Steinhofer 3, 344; Sattler, Grafen 3, 153; Scheffer 70). Württemberg hatte hier einen Zoll, welchen Graf Ulrich, durch K. Friedrich III. 1465 Dec. 15 anderweitig entschädigt, aufhob. (Sattler, Grafen 3, 45 Beil.

Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Stuttgart, Amt. J. B. Müller's Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1851, Seite 156. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartAmt_156.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)