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Vom Jahr 1532 bis zur Auflösung des deutschen Reichs 1806 wurde der Spital zu Nürtingen von allen römischen Kaisern mit obigen Lehensstücken besonders belehnt; anfänglich durch einen besondern Lehenträger von Adel, später und mit besonderer kaiserlicher Concession durch ein Mitglied des Magistrats.

Im Jahre 1295 Mai 21 erscheint Rudolphus rector ecclesiae in Sighalmingen als Zeuge. Im Jahre 1449, im Städtekrieg, wurde der Ort in Asche gelegt. Im Jahre 1526 wurden hier 30 Firste vom Feuer verzehrt.


Vaihingen (auf den Fildern),
Gemeinde II. Kl. mit 1676 Einw. a. Vaihingen, Pfd., 1664 Einw., wor. 11 Kath. b. Katzenbacher Hof, 4 Einw, c. Schatten, Wirthsh., 8 Einw. – Ev. Pfarrei mit Fil. Kaltenthal. Die Kath. sind nach Stuttgart eingepfarrt.

Das ansehnliche, ziemlich regelmäßig gebaute, mit gut unterhaltenen Straßen versehene Pfarrdorf liegt 11/2 Stunde südwestlich von Stuttgart am nordwestlichen Ende der Filder, theils auf der Ebene, theils in einer ganz sanften Einteichung, welche dem mitten durch das Dorf fließenden Nesenbach als Rinne dient. Der schönere südliche Theil des Orts hat stattliche Wirthshäuser und Wohngebäude an der hier vorbeiführenden, vielen Verkehr bringenden Stuttgart-Böblinger Landstraße, der im Jahre 1846 zu Umgehung beschwerlicher Steigen mit bedeutenden Kosten eine veränderte Richtung gegeben wurde. Außer dieser führen noch durchaus chaussirte Vicinalstraßen nach Leonberg, Sindelfingen, Magstatt, Rohr und Möhringen. Vaihingen hat kein Trinkwasser aus laufenden Brunnen, dagegen sind viele Pumpbrunnen vorhanden, da man schon in einer Tiefe von 10–15′ auf eine Liaskalksteinbank kommt und Wasser trifft, das übrigens in sehr trockenen Sommern öfters etwas spärlich fließt. Ungefähr 1/4 Stunde westlich vom Ort entspringt in den sogenannten Honigwiesen der Nesenbach, der an der Westseite des Dorfs einen künstlich angelegten Teich füllt, aus welchem sowie aus einer bei diesem Weiher entspringenden Quelle der zweiröhrige Brunnen an dem Rathhaus, der Wasser für das Vieh liefert, gespeist wird. Außer dem Nesenbach entspringt auf der Markung auch noch der Sindelbach und der Heßbrielbach, welcher eine Strecke lang die Grenze zwischen Vaihingen und Rohr bildet (s. o.). Reich an Quellwasser ist der Abhang gegen Kaltenthal, die tiefer als das Dorf gelegenen Quellen können aber nicht dahin geleitet werden, sind dagegen neuerer Zeit für die Wasserleitung nach Stuttgart gefaßt worden.

Vaihingen liegt 1533 württ. Fuß über der Meeresfläche und ist,

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Stuttgart, Amt. J. B. Müller's Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1851, Seite 261. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartAmt_261.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)