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Es geht hieraus hervor, daß die Curven der Quellen- und Lufttemperatur sich nach beiderlei Beobachtungen im März oder April und im September durchkreuzen; daß jedoch die Jahresdifferenz bei der Beobachtung an Quellwasser größer als beim Seewasser ist, was den oben erwähnten Einfluß der Luftwärme auf das Seewasser bestätigt.

Der tiefste Stand der Brunnentemperatur war im Februar 1830 mit +0,50, wo die Brunnenröhre einfror; die höchste vom Quellwasser mit +14,8 im August 1830; vom Seewasser +18,2 den 7. August 1846.

C. Die barometrischen Verhältnisse.

Das Instrument ist ein Heberbarometer mit Eintheilung nach Zollen und zwölftheiligen Linien par. Maß; die Beobachtungen werden um 7, 2, 9 Uhr angestellt und die Resultate auf +15° R. reducirt. Die dreißigjährigen Durchschnitte von 1825–1854 sind: Morgens 7 Uhr 27″ 4,82‴, Mittags 2 Uhr 27″ 4,54‴, Abends 9 Uhr 27″ 4,74‴; von den Morgen- und Mittag-Beobachtungen zusammen 27″ 4,68‴.

Starke und rasche barometrische Schwankungen sind häufig. Die mittleren monatlichen Barometerdifferenzen aus den dreißig Jahren 1825–1854 sind folgende:

Januar 11,89‴, Februar 11,89‴, März 11,19‴, April 12,13‴, Mai 6,58‴, Juni 7,06‴, Juli 6,28‴, August 7,01‴, September 8,57‴, October 10,86‴, November 11,26‴, December 11,56‴; die größte Jahresdifferenz mit 20,74‴ kam im Jahr 1846 vor.

Die größte Höhe erreichte das Barometer in den genannten dreißig Jahren mit 28″ 1,65‴ am 12. Februar 1849; der tiefste Barometerstand war mit 26″ 4,16‴ den 20. October 1825. Der dreißigjährige Durchschnitt der höchsten Barometerstände ist 27″ 8,88‴ der tiefsten 26″ 3,15‴.

D. Die Windverhältnisse.

Die vorherrschenden Windrichtungen unter den acht Hauptwinden sind nach dreißigjährigem Durchschnitte die südwestliche, nach ihr die nordöstliche und östliche, und zwar ist die südwestliche Richtung die überwiegende in den Monaten Januar bis März, October bis December, während in den übrigen sechs Monaten ein größerer Wechsel stattfindet; am wenigsten häufig weht der SO., S. und W.-Wind. Stärkere Strömungen kommen häufiger in den Gewittermonaten Mai, Juni, Juli vor, eigentliche Stürme von anhaltender Dauer sind dagegen häufiger in den Wintermonaten.

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Moser: Beschreibung des Stadtdirections-Bezirkes Stuttgart. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 31. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartStadt0031.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)