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der Veste Hohenasberg, wo er 15. Mai 1782 starb. Im Gefängniß hat er mehrere Lieder gedichtet.

Fried. Carl v. Moser, Sohn des zuvor Genannten, geb. 18. Dec. 1723, stud. d. Rechte in Jena, 1753 hessen-darmst. Legat.-Rath, 1763 hessen-kasselscher Geh.-Rath, 1767 Reichs-Hofrath u. nach vorangegangener Anerkennung seines angestammten Adels in den Freiherrnstand erhoben, 1772 hessen-darmst. dirig. Minister. Wie er voll patriotischen Feuers in mehreren Schriften die Ehre Deutschlands und die Menschenwürde mit unerhörtem Freimuthe verfocht, so kämpfte er auch in Darmstadt unerschrocken gegen Unrecht, wofür er hier wie dort tödtlich gehaßt ward. Er nahm daher 1780 seine Entlassung, wurde nun aber des Mißbrauchs der Amtsgewalt beschuldigt, ohne Urtheil und Recht des Landes verwiesen und sein Vermögen confiscirt, das ihm erst des Landgrafen Sohn und Nachfolger zurückgab, der ihm auch eine Pension aussetzte. Von 1780 an, zuletzt in Ludwigsburg, wo er 10. Sept. 1798 starb, widmete er sich ausschließlich der Schriftstellerei. Er schrieb gegen 70 Bücher histor. staatsrechtl. und politischen Inhalts und zählte nach Charakter und Talent zu den ersten Männern seiner Zeit. (H. v. Busche, Fr. C. v. M., 1846.)

Joh. Ge. Hopfengärtner, getauft 21. März 1724, starb 9. Nov. 1796 als würt. Rath und Leibarzt; einer der größten deutschen Ärzte.

Joh. Lud. Fricker, geb. 14. Juni 1729, seit 1764 Pfarrer in Dettingen u. U., wo er 13. Sept. 1766 starb, schuf eine Menge religiöser Gesellschaften auf der mittleren Alp, auf die er durch sein Büchlein „Die Weisheit im Staube“ noch heute einwirkt. Er war ein guter Mathematiker u. Dichter einiger geistlichen Lieder voll Feuers.

Joh. Frie. Consbruch, getauft 22. Sept. 1736, ward 1771 Professor an der hohen Carlsschule, 1780 würt. Leibarzt, starb 13. Sept. 1810. Ein verdienter Arzt.

Chrn. Fri. v. Jäger, geb. 13. Oct. 1739, ward 1767 Prof. d. Medicin zu Tüb., 1780 h. Rath u. Leibmedicus R. d. C. V. O., starb 7. Sept. 1808. Seine 1780 erschienene Schrift über die Lungen-Probe hat noch jetzt classischen Werth.

Aug. Fri. Böck, geb. 6. Dec. 1739, ward 1767 Prof. d. Philos. in Tüb., 1798 Prälat von Alpirsbach, 1804 von Hirschau, starb 21. Aug. 1815. Von s. Schriften ist hauptsächlich die Geschichte der Univ. Tüb. (1774) zu erwähnen.

Glie. Fri. Rösler, geb. 24. Juli 1740, ward 1766 Helfer in Lauffen, 1769 Prof. an dem hiesigen Gymnasium, starb 12. Dec. 1790. Er untersuchte mit Unterstützung der Regierung die natürlichen Verhältnisse des Landes, u. begann 1788 die sehr werthvollen „Beiträge zur Naturgeschichte des H. W.“ herauszugeben, die aber leider unvollendet blieben.

Jac. Fri. Autenrieth, getauft 31. Jan. 1740, Prof. der Cameral-Wissensch. u. Canzlei-Praxis an d. hohen Carlsschule, machte große Reisen in Frankreich u. Amerika, starb 27. März 1800 als Vicedirector der Rentkammer u. Geh.-Rath. Er war besonders als Lehrer ausgezeichnet u. trat 1779 in einer Abhandlung für die unbeschränkte Vertheilung der Bauerngüter auf.

Cha. v. Klein, geb. 24. Aug. 1740, bildete sich haupts. in Frankreich, 1774 Chirurgien major, dann zugl. Prof. von d. h. Carlsschule, Leibmedicus, R. d. Civ.-Verd.-Ord., starb 25. Jan. 1815. Ein ausgezeichneter Arzt.

Ga. Cha. Raff, geb. 31. Dec. 1742 , stud. in Göttingen Theol.,

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Moser: Beschreibung des Stadtdirections-Bezirkes Stuttgart. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 103. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartStadt0103.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)