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zweireihig, haben vier bis sechs freie Plätze und werden durch einen Gang von den hinteren höheren, ebenfalls zweireihigen Logen getrennt. Von der ersten Galerie aus führt eine Treppe zu dem über dem Porticus errichteten Foyer oder Concertsaal, einem hohen geräumigen Gemach, mit einem Raum für das Orchester, vier Vorzimmern u. s. w. Sowohl die Gänge des Parterres, als die der ersten und zweiten Galerie können mit Gasöfen geheizt werden. Auf diesem Stockwerke sind die Canzleizimmer, das Zimmer für den Intendanten, der zur Loge Seiner Kön. Majestät gehörige Salon, und auf dem Gebiet der Bühne das Requisiten- und die Ankleide-Zimmer für das weibliche Bühnenpersonal. Den hinteren Anbau nimmt in der Mitte das große hohe und helle Coulissenmagazin ein, das rechts und links von Arbeitszimmern für den Theatermaschinisten, den Hausverwalter und einer Dienstwohnung umgeben ist. In dem westlichen, erweiterten Anbau befinden sich die Männergarderoben, das Zimmer zum Aufstellen der Statisten und große Coulissenmagazine. – Auf der zweiten Galerie ist zunächst über der Hofloge die Fremdenloge angebracht, die rechts und links von zweireihigen Logen flankirt wird, welche in der Mitte und auf beiden Seiten durch offene Plätze unterbrochen werden. Auf dieses Stockwerk ist auch das Buffet, ein geräumiger Saal mit Spiegelgewölbe und Oberlicht, verlegt. Auf dieser Etage befinden sich unter Anderm der Balletsaal nebst dem Ankleidezimmer, der Musiksaal u. s. w. – Die dritte Galerie enthält außer einigen wenigen reservirten Logen, den Prosceniumslogen und den Logen für das Ballet- und Chorpersonal nur offene Sitze und Stehplätze. – Die vierte Galerie hat nur offene Plätze zum Sitzen und Stehen und einen für das Militär reservirten Raum. Zierliche Säulchen, von geschmackvollen Kapitälen bekrönt, tragen die Decke, unterhalb der die Galerie noch mit einer fransenartigen Verzierung geschmückt erscheint. – Zwischen dem Zuschauerraum und der Bühne befindet sich ein bis zur vierten Galerie sich erhebender Bau, dessen zwei von corinthischen Pilastern eingefaßte Hauptetagen von einem Gesims bekrönt werden und auf einer vergitterten Loge aufsitzen. Sie enthalten in der Hauptetage zwei reich geschmückte, fürstlich ausgestattete Logen, rechts für den König und die Königin, links für das Kronprinzliche Paar. Die darüber befindlichen kleineren, ebenfalls mit Vorhängen verzierten Logen werden zum Theil von anderen Mitgliedern des Königl. Hauses, zum Theil von den höchsten Hofbeamten benützt. Über den letzteren sind die eigentlichen Prosceniumslogen. 1

Den Vorhang der Entreacts schmückt eine Copie des raphaelischen

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Moser: Beschreibung des Stadtdirections-Bezirkes Stuttgart. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 158. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartStadt0158.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)