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den hiesigen Schreinern: die Gebr. Kleemann, welche Holzmosaik und Sprungleisten fertigen. Claviaturen für den hiesigen Platz fertigt G. Schäufele. Möbelfabriken, in Verbindung mit Tapezier-, Schreiner- und Bildhauer-Arbeit, haben E. Epple mit 40 A., J. F. Erpf mit 60 A. und Fr. Wirth (L. s. M. – Lo. B.) mit 36 A. und einer Dampfmaschine. Diese Arbeiten, zum Theil prachtvolle Luxus-Gegenstände, finden auch in der Schweiz und den Zoll-Vereins-Staaten Absatz. – Die Sessel-Fabrication betreiben Fri. Schaufler, J. Dalmar. – Goldleisten, die nach Italien, der Levante und Süd- und Nord-America gehen, fertigt seit 1841 Ch. B. Vetter, meist durch Gefangene im Pönitentiarhause. Lakirte Holzwaaren und Dosen fertigen seit 1845 Abele u. Comp. (L. s. M.) mit 12 A. Abs. England, Italien und Amerika. – Siegellack fertigen 1852 2 M. – Spielkarten Mayer und Ritter, Fri. Leyrer. – Spielwaaren für Kinder, die in alle Weltgegenden gehen, fertigen H. Blumhardt u. Comp. und, meist durch auswärtige A., C. Groß, sowie (von Glas) Johs. Rominger. – Eine Tabaks-Fabrik hat C. Mayer; Cigarren werden von einigen Firmen mit 50 A. gefertigt und gehen auch auswärts. – Die Tapeten von Ad. Schill, seit 1845, 50 A. gehen nach Dänemark, Schweden und vornehmlich nach America. – Tapeziere, aus den Sattlern neuerlich hervorgegangen 1852 12 M. 15 G. – Wagner (Stellmacher) 1727 10, 1750 5, 1760 8, 1810 9, 1816 10, 1841 10, 1852 14 M. 34 G. Zu erwähnen Bertz, Müller. Ein 1846 zusammengetretener Verein der betreffenden Gewerke versendet die gemeinschaftlich gefertigten Luxuswagen, welche gewöhnlich am Pferdemarkt ausgestellt werden, auch in’s Ausland. – Eine mit Dampf betriebene Waschanstalt hat seit Kurzem G. Rammenstein[1]. – Auch die Fabrikation der Schuh- und Stiefelwichse ist nicht unbedeutend. 1

Büchsenmacher 1572 4, 1618 2, 1654 4, 1727 3, 1760 4, 1810 3, 1816 2, 1841 4, 1852 4 M. 9 G. Zu erwähnen Pfeuffer, C. und U. Roos. – Feilenhauer 1774 1, 1810 1, 1841 2, 1852 3 M. 1 G. – Flaschner 1724 4, 1760 5, 1774 9, 1810 10, 1841 21, 1852 25 M. 64 G. Zu erwähnen Fri. Dürrich. – Die Goldschmiede, deren schon 1451 mehrere waren, erhielten 1560 eine Ordnung, die ihnen das Recht, Siegel zu schneiden, gab; seit 1550 verdrängten sie mehr und mehr die Augsburger Arbeiter, auch bei Hof; 1600 einige Juweliere; 1606 fertigten sie auch Silberwaaren. Gold- und Silber-Arbeiter 1608 13, 1727 18, 1760 20, 1810 15 Gold- und 15 Silber-Arbeiter, 1816 28, 1841 34, 1852 Goldarbeiter 28 M. 37 G., Silberarbeiter 7 M, 16 G., unter letztern Ed. Föhr und Chra. Herrmann; Juweliere Kuhn (Steinam), und Kurz. Fabrikmäßiger Bijouteriebetrieb, begonnen 1817 von Weber, haben dessen Nachfolger Pfälzer und Söhne, H. Kolb, Stein u. Comp. seit 1842, Keppler und Bonz seit 1845, Berg u. Comp. seit 1841, und neuerlich E. Sachs (N. Y. M.). Sie beschäftigen gegen 600 Arbeiter und fertigen hauptsächlich Schmucksachen, welche in die Zollvereins-Staaten, nach Rußland, Italien, Spanien, Nord- und Süd-America gehen. Eine Goldkrätze-Waschanstalt gründete Kurz. Gezogene Goldrahmen fertigt G. Lettenmeyer. – Goldschläger 1 M. – Graveurs 13 M. 3 G. – Gürtler 1727 6, 1760 8, 1788 6, 1810 9, 1841 11, 1852 13 M. 11 G. – Kupferschmiede, aus den Kaltschmieden und Keßlern hervorgegangen,


  1. Die Auslagen der Einwohner Stuttgarts für Wäsche, welche häufig auch in dem benachbarten Dorf Bothnang besorgt wird, wurden bei Empfehlung der Anstalt 1854 (Schw. Merk. N. 78), wohl zu hoch, auf jährlich 1.000.000 fl. geschätzt.
Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Moser: Beschreibung des Stadtdirections-Bezirkes Stuttgart. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 233. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartStadt0233.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)