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der Basler Gesellschaft für Bekehrung der Heiden zur Aufgabe und stellt dieser die bei ihr eingehenden Gaben zu. Sie wird durch ein Comité geleitet und nimmt von hier stattfindenden Missions-Stunden jährlich 1600–1800 fl. ein; auch übernimmt sie für denselben Zweck den Verkauf weiblicher Arbeiten. Sie hat viele Hilfsvereine im Lande, deren Einnahmen, die z. B. 1843 über 18.000 fl. betrugen, eine namhafte Unterstützung des Missionswerkes bilden.

Der 1843 auf Anlaß des jetzigen Diaconus Burk dahier gegründete württembergische Haupt-Verein für die Gustav-Adolphs-Stiftung hat sich dem 1832 gestifteten, 1843 umgestalteten evang. Verein der Gustav-Adolphs-Stiftung in Leipzig angeschlossen, welcher vom 1. bis 3. Septbr. 1845 hier in der Hospitalkirche seine vierte Hauptversammlung gehalten hat. Mit diesem stellt er sich zur Aufgabe: solche evang. Gemeinden in und außerhalb Deutschland, welche im eigenen Vaterlande keine ausreichende Hilfe finden, bei Erbauung ihrer Kirchen, Pfarr- und Schul-Häuser, bei Dotirung ihrer Pfarreien etc. zu unterstützen. Er hat die jurist. Persönlichkeit und wird von einem Ausschusse geleitet. In jeder evang. Diöcese des Landes sind Zweig-Vereine, welche nebst den Beiträgen (mindestens 30 kr. jährlich) den Ertrag der alljährlich am ersten Advent Statt findenden Kirchen-Collecte einsenden. Er hat in Stuttgart selbst etwa 1000 Mitglieder. Die Einnahmen[1], die des Nothstandes wegen von 18.382 fl. im Jahr 1844–45 auf 8964 fl. im Jahre 1852–53 herabgegangen sind, werden nach Abzug der Verwaltungs-Kosten etc. zu 1/3 an den Leipziger Central-Vorstand abgegeben und zu 2/3 nach Beschluß der alljährlich im August zusammentretenden Haupt-Versammlung der Abgeordneten an hilfsbedürftige in- und ausländische evang. Gemeinden vertheilt. Von den Einnahmen des diesseitigen Vereines seit 1843 mit 103.044 fl. sind 78 Gemeinden mit 66.473 fl. unterstützt und dadurch die Glaubens-Genossen an vielen Orten zu evangelischer Belehrung und Erbauung gesammelt worden. Die Jahresberichte werden gedruckt. Die verstorbenen Staatsrath v. Harttmann und Geheimerath v. Pistorius haben sich als Ausschuß-Mitglieder wesentliche Verdienste erworben.

Der von Mitgliedern der Bibel-Gesellschaft des Evangelischen Vereins 1846 gegründete und geleitete Verein für Aussendung von Reise-Lehrern unter die Evangelischen hat sich Ertheilung


  1. Größere jährliche Beiträge geben: 1000 fl. der König, 100 fl. die Königin, je 50 fl. die Frau Prinzessin Marie, die Frau Herzogin Henriette von Württemberg etc.
Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Moser: Beschreibung des Stadtdirections-Bezirkes Stuttgart. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 277. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartStadt0277.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)