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457 Pfd. und 6 Wecken etc. auf den Kopf[1]. Das Brod, sowohl das weiße als das schwarze, wird in der Regel aus Kernen (vom Dinkel), das erstere aus der dritten, das letztere aus der dritten und vierten Mehl-Sorte, gebacken. Der Verbrauch des weißen Brodes ist überwiegend, etwa 7/8 des Ganzen. – Den Fleisch-Verbrauch im J. 1852 geben die Metzger an zu 2610 Ochsen, 800 Rinder und Kühe, 12.814 Kälber, 953 Hämmel und Schafe, und 1231 Schweine. Die Richtigkeit dieser Angabe muß jedoch bezweifelt werden, da im J. 1814, bei nur etwa 27.000 Einwohnern, die damalige Schlacht-Accise von 2241 Ochsen, 667 Rindern und Kühen, 11.049 Kälbern, 1819 Hämmeln und Schafen, und 2502 Schweinen entrichtet worden ist (Memminger Stuttgart und Ludwigsburg S. 78). Nimmt man an, daß die Consumtion seit 1814 nach Verhältniß der Bevölkerungs-Zunahme sich vergrößert hat, so treffen gegenwärtig bei 50.000 Einwohner auf den Kopf als Minimum jährlich: Rindfleisch, 48,9, Kalbfleisch, 16,4, Schaffleisch, 2,0, Schweinefleisch 10,2; zusammen 77,5 Pfd.[2] – Die Milch wird von umliegenden Orten hereingebracht. Es kommen (1852) täglich 804 Frauen und Mädchen mit durchschnittlich 6767 Maas Milch, wovon 117 mit 838 Maas aus Heslach, und 91 mit 567 Maas aus Gablenberg. Einen Handel mit Milch treiben hier 47 Personen. – Ferner kamen im Jahr 1852 zum öffentlichen Verkauf Butter 244.930 Pfd. Eier 566.592 Stücke, Geflügel 39.300 Stücke, Fische 118 Ctr., Kartoffeln 62.498 Simri, Brennholz 15.348 Klafter. Außerdem wurden in dem Holzgarten der Staats-Finanz-Verwaltung 1852–1853 5134 Klafter abgegeben. Vieles von diesen Gegenständen wird überdieß von Hausirern oder auswärts aufgekauft. Das Bier-Erzeugniß beträgt, wie schon bemerkt, 26.461 E., eingeführt werden etwa 6500. Da von diesen 32.961 E. wieder 1155 E. ausgeführt werden, so verbleiben 31.806 E. zur Verzehrung, oder 100 Maas[3] (160,4 Berliner Quart auf den Kopf[4]).


  1. In Frankfurt a. M. nur 3221/2 Pfd. (Meidinger etc. Statist. Frankf. 1848 S. 49), in Wien 344 Pfd., in Berlin 289 Pfd., in München 369 Pfd. (Cotta’sche Vierteljahrsschrift 1845 IV. 148). Nach dem Jahres-Bericht der amtl. Statistik auf 1853 kamen an Mehl und Back-Waaren in Berlin nur 1491/16 Pfd. auf den Kopf.
  2. In Württ. überhaupt 31,42 Pfd. (W. Jahrb. 1853 II 187), in Frankfurt a. M. im J. 1842 160,79 Pfd. (Meidinger a. a. O. 60); einschließlich von Wild und Geflügel in London 163 Pfd., in Paris 98, in Wien 217, in Berlin 109 (1853 nur 87), in München 236 Pfd. (Viertelj.-Schr. a. a. O.), in Carlsruhe 83 Pfd.
  3. Im ganzen Lande im Durchschnitt von 1844–1850 501/2 M.
  4. In London 180, in Wien 65, in Berlin 26, in München 510 Berliner Quart (Vierteljahrsschrift a. a. O.).
Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Moser: Beschreibung des Stadtdirections-Bezirkes Stuttgart. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 288. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartStadt0288.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)