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Mierevelt, Metzu, C. Netscher, Jan van der Baan, Fr. Hals, Fr. Pourbus, H. Holbein, Lucas Kranach, Denner, Kupetzky; einige schöne Landschaften von Everdingen, van der Neer, dann Breughel, Waterloo, Pynaker, Beich, Bemmel: u. s. w., etliche ausgezeichnete Viehstücke von Honte Köter und Berghem. Diesen Werken schließen sich noch einige Bilder und Bild-Schnitzereien der oberdeutschen Schule des 15. Jahrhunderts an, von denen besonders erstere sehr interessant sind. Zu den bedeutendsten Gemälden der meistens aus Bildern venetianischer Meister bestehenden Galerie Barbini-Breganze gehören: mehrere Darstellungen aus der christlichen Geschichte von Giov. Bellini, Martino da Udine, Girolamo di Santa Croce, Marco Basaiti, Vittore Carpaccio, Bartolomeo Montagna; mehrere Portraits von Giorgione; die Jungfrau mit dem Kinde, dem h. Antonius und einem Knaben von Seb. del Piombo; einige treffliche kirchliche Bilder von Palma vecchio, Rocco Marconi und Lorenzo Lotto. Von dem Hauptmeister der venetianischen Schule, von Tizian, besitzt sie fünf Bilder, unter denen einige: eine Magdalena, Maria mit dem Kinde (einige Mal derselbe Gegenstand in anderer Auffassung und Darstellung) von unübertrefflicher Schönheit sind. Mehrere allegorische und christliche Darstellungen haben Bonifacio Veneziano und Andrea Medolla zum Urheber. Einige schöne Bildnisse rühren von Geronimo Savoldo, Moretto, Moroni. Paris Bordone her. Andere meisterhafte Bilder sind: Judith von Pordenone, ein Porträt von Tintoretto, einige Darstellungen aus der christlichen Geschichte und Legende und ein Bildniß von Paul Veronese; der Apostel S. Andreas von Zelotti; eine Anbetung der Hirten von Bassano; die Eitelkeit von Lod. Carracci; die h. Barbara von Ann. Carracci; Andromeda von Dominichino; die Taufe Christi und eine Charitas von Fr. Albani; eine h. Barbara und ein Amor von Guido Reni; das Bildniß eines Gelehrten von Guercino; eine Madonna mit dem Kinde von Sassoferrato; ferner die Mutter Gottes, das Jesuskind von Carlo Dolce; Hercules am Scheidewege und Rebecca am Brunnen von Pietro da Cortona. Endlich verwahrt die Galerie Barbini Breganze noch mehrere ausgezeichnete Bilder von Michel Angelo Caravaggio, Ribera, Strozzi, Salvator Rosa, Luca Giordano, Allessandro Varotari, Turchi, Tiepolo, Solimena und Canaletto. – Von den Werken der neuern Meister sind die ausgezeichnetsten: David, vor Saul die Harfe spielend, und Apoll unter den Hirten von G. Schick (oben S. 109); Hiob, der singende Bacchus und Herkules am Scheidewege von E. v. Wächter; Cornelia, von Hetsch (S. 105); ruhende Nymphen, von Prof. Leybold (S. 110), (ein Geschenk der Stadt Stuttgart); Christus und die Jünger zu Emaus, von Prof. Dietrich; die Erweckung des Jünglings zu Naim, von B. v. Neher; die Weiber von Weinsberg, von Al. Bruckmann; Romeo und Julie, von Carl Müller; Wallenstein und Seni, von C. Rahl; Medea von Riedel. Ferner unter den Landschaften: das Elysium, von Prof. von Steinkopf; Gegend von Epidauros von C. von Rottmann; Parthie an der Elbe. von Morgenstern; Hochstraße in Tyrol von Bürkel, und eine Winterlandschaft von F. Salzer. 1

Auch die zum Museum der bildenden Künste gehörige Kupferstich-Sammlung ist verhältnismäßig sehr reich ausgestattet. Namentlich sind darin die sogenannten kleinen Meister ausgezeichnet vertreten, besonders Albr. Dürer im Kupferstich, wie im Holzschnitt. Überdies besitzt sie die bedeutendsten Radirungen der niederländischen und italienischen Meister. Auch die trefflichsten neueren Meister sind würdig repräsentirt, und darf in dieser Hinsicht außer sehr guten Abdrücken der Hauptblätter unserer Landsleute

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Moser: Beschreibung des Stadtdirections-Bezirkes Stuttgart. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 407. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartStadt0407.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)