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(1816–19). Als ausgezeichnete Mitglieder des Orchesters sind zu nennen: der zuvor genannte Dietter, J. Chr. L. Abeille (1802 etc.), der große Orgelspieler und fruchtbare Tonsetzer J. H. Knecht aus Biberach (1807–1808), Müller (1808 etc.), Sutor (1808 etc.), G. Krüger und Reinhard (1810 etc.), v. Hampeln (1811 etc.), Ris (1812 etc.), die Brüder Gottf. und Mich. Schunke (1815 etc.), Kraft (1816 etc.). Als Decorateur zeichnete sich Thouret, als Maschinist J. Putz (1811–17) aus.

Das Ballet wurde aufgehoben. – Bis 1808 wurde das Proscenium durch Talglichter beleuchtet.

Unter der jetzigen Regierung wurde die Anstalt als „Hof- und National-Theater“ mit 1. Juli 1818 unter das Ministerium des Innern gestellt, und hatte der Staat den Aufwand mit etwa 100.000 fl. zu tragen; am 1. Juli 1820 aber ging sie unter Erhöhung der Civilliste um 50.000 fl. als Hoftheater in die Hof-Verwaltung zurück. Ein der Ober-Intendanz zur Seite gesetztes berathendes Comité wurde 1820 mit jener aufgelöst und die Leitung des Ganzen einem Director (jetzt Intendanten) übertragen, der jedoch in administrativen Angelegenheiten mit der Hof-Domänenkammer sich zu benehmen hat. Das Theater sollte eine große Oper mit vollständigem Orchester, das zugleich die Hof-Kirchenmusik zu besorgen habe, und ein kleines Schauspiel umfassen. Gleichwohl nimmt auch in dieser Periode von Anfang an nicht nur die Oper, sondern auch das Schauspiel eine in ganz Deutschland anerkannte Stufe ein.

Indeß aus den letzten Jahrzehenden mit Auszeichnung genannt zu werden verdienen: im Schauspiel der berühmte Seydelmann (1829–38), Moritz und Döring, sowie Stubenrauch und Wittmann, in der Oper Hambuch, Dobler, Rosner und Vetter, sowie Stern, v. Pistrich, Haus, Canzi, v. Knoll und Waldhauser, sind von den jetzt thätigen Künstlern hervorzuheben im Schauspiel: Arndt (seit 1842), Augusti (1838), Gerstel (1847), Gnauth (1816), Grunert (1846), Dr. Löwe (1841), Maurer (1819), Pezold (1818), Wallbach und Wenzel (1848), sowie Behringer (1850), Fricker (1846), beide Schmidt (1817 und 1853), Siber (1846) und Wilhelmi (1853); in der Oper: Jäger (1843), Lehr (1847), Pischek (1844), Rauscher (1840), Schucker (1842), Schüttky (1853) und Sontheim (1851), sowie Eder (1848), Leisinger (1854), Marlow und Palm (1852). Der Chor zählt 22 Sänger und 20 Sängerinnen.

Das 1825 neu geschaffene Ballet, welches 1825–26 unter Taglioni einen ganz besondern Glanz entfaltet hatte, ist einschließlich des Corps auf 14 Mitglieder zurückgeführt.

Die Hofcapelle behauptet unter v. Lindpaintner (1819), welchem seit 1851 Kücken als Capellmeister zur Seite steht, schon längst den ausgezeichnetsten Rang. Außer den Orchester-Directoren Abenheim (1825) und Höllerer (1826) zählt sie 50 Mitglieder, worunter die Virtuosen Beerhalter (1828), Concertmeister Bohrer (1832) Keller, Krüger I. (s. zuvor), Krüger II. (1842), Molique

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Moser: Beschreibung des Stadtdirections-Bezirkes Stuttgart. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 426. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAStuttgartStadt0426.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)