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Lande das Verhältniß der Wald- zur Gesamtfläche nur 33,4% beträgt, dagegen auf 1 Einwohner 1,09 Morgen Wald kommen. Von obiger Fläche gehören dem Staat 12.2786/8 Morgen 8,7 Ruthen, der Hofdomänenkammer 1593/8 Morgen 28 Ruthen, den Gutsherrschaften 13293/8 Morgen 6,2 Ruthen, den Gemeinden 10.2871/8 Morgen 8,0 Ruthen, den Stiftungen 3257/8 Morgen 29,5 Ruthen, den Privaten 11131/8 Morgen 16,3 Ruthen. Von der bestockten Fläche haben Laubholz und zwar Hochwald 79936/8 Morgen 11,6 Ruthen, Mittel- und Niederwald 71002/8 Morgen 47,1 Ruthen, Nadelholz 34253/8 Morgen 22,5 Ruthen, aus Laub- und Nadelholz gemischten Bestand 62584/8 Morgen 27,7 Ruthen.

Sämtliche Waldungen mit Ausnahme derjenigen auf den Markungen von Gönningen und Nehren, welche dem Forstamtsbezirk Urach und dem Revier Gomaringen angehören, sind dem Forstamt Bebenhausen und zwar den Revieren Bebenhausen, Einsiedel, Entringen, Plattenhardt, Weil i. Sch., Bodelshausen und Rottenburg zugetheilt.

Der größere Theil der Waldfläche des Bezirks, beinahe 7/10 derselben, breitet sich, in der Hauptsache zusammenhängend und nur von wenigen Feldmarkungen unterbrochen, über die Höhen nordwärts vom Neckar aus und gehört dem großen Wald-Ganzen des Schönbuchs nebst dem ihm vorliegenden Ammerberg an. Der kleinere Theil südwärts vom Neckar zieht sich, meist ebenfalls zusammenhängend, den Abhängen entlang, welche von der Fußfläche der Alb in das Neckar- und Steinlachthal abfallen; einzelne Waldstücke liegen über jene Fläche selbst zerstreut; die Waldungen der Markung Gönningen endlich erreichen noch den Steilabfall und das Plateau der Alb.

Die nördliche und nordwestliche Hälfte des Bezirks ist stark, die südliche und südöstliche mäßig und schwach bewaldet.

Die Lage der Waldungen entspricht der Bodengestaltung des Bezirks im allgemeinen. Sie nehmen theils die ziemlich ausgedehnten, sanft wellenförmigen Hochplatten des unteren Lias, des gelben und des weißen Keupersandsteins, theils die meist stark abfallenden Hänge in die Thal-Einschnitte und Schluchten ein, welche das Keupergebirge beinahe nach allen Richtungen durchschneiden. Einige Waldstücke im südlichen und südwestlichen Theil gehören den mäßig geneigten Abhängen des oberen Lias und des braunen Jura an. Steil, mitunter schroff fällt der Boden in den am Alb-Abhang auf weißem Jura gelegenen Waldungen ab.

Die Ertragsfähigkeit des Waldbodens im Bezirk ist sehr verschieden. Guten, auch den anspruchsvolleren Holzarten noch ganz genügenden

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tübingen. H. Lindemann, Stuttgart 1867, Seite 136. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OATuebingen_136.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)