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kommen im Ammerthal zusammen und werden gemeinschaftlich in die Stadt geleitet, um dort den Marktbrunnen, den Georgenbrunnen, den Brunnen im Convict und einen Brunnen im sog. Rübenloch zu speisen.

2. Die 1/4 Stunde lange Leitung aus dem westlich der Stadt gelegenen Hälmling speist den Schloßbrunnen.

3. Die vom südlichen Österberg 1/4 Stunde lang herkommende Leitung speist den Neckarthorbrunnen (Philosophenbrunnen), welcher das beste Wasser in die Stadt liefert.

4. Die Quelle vom 1/4 Stunde westlich der Stadt gelegenen sog. Wildbädle führt zum Hagthorbrunnen.

5. Von den Weinbergen Hasenbühl wird in einer 1/4 Stunde langen Leitung das Wasser dem Spitalbrunnen zugeführt.

6. Die Quelle in der 3/4 Stunden nördlich von der Stadt gelegenen Stelleklinge speist den Klosterbrunnen, den Krankenhausbrunnen, den Brunnen am Klinikum und den Haggassenbrunnen.

7. Zunächst (südlich) der Stadt entspringt eine Quelle, welche den Brunnen beim Hirschauer Thor mit sehr gutem Wasser versieht, der jedoch in ganz trockenem Sommer ziemlich spärlich fließt.

Früher hatte Tübingen 2 Badanstalten, 1) eine Badstube am Ammerkanal, welcher schon im Jahr 1337 eine zweite, die „newe Badstub“ folgte, „zwischen dem Spital und der gemeinen Straß gelegen“, in späterer Zeit auch Zwirnersbad und Hirschbad genannt; 2) das Neckarbad lag außerhalb der Stadt „vor dem oberen Neckartürlein“, und wird 1383 erstmals genannt. Gegenwärtig sind für Badlustige mehrere Badhäuschen am Neckar errichtet und überdieß ist auf dem oberen Wöhrd der Mühlbach zu einem Bassin für Badende geschwellt.

Außer den angeführten gefaßten Quellen befinden sich nur noch einige unbedeutende Feldquellen auf der Markung.

Periodisch fließende Quellen, sog. Hungerbrunnen, sind zwei vorhanden, eine hinter der Mühle am Österberg, die andere im unteren Hohlweg nordwestlich der Stadt.

Ferner berühren die Markung der Neckar, die Ammer, die Steinlach, der Hembach, der Weilerbach, der Käsenbach, der Landgraben, der Mühlbach und der Augraben.

Der an der südlichen Seite der Stadt hinfließende Neckar, dessen früher etwas gekrümmter Lauf künstlich gerade geführt wurde, hat in der Nähe der Stadt eine Breite von 110–175′ und eine Tiefe von 3–5′; er beherbergt vorherrschend Weißfische, Barben, selten

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tübingen. H. Lindemann, Stuttgart 1867, Seite 240. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OATuebingen_240.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)