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Meist. Gehilf.   Meist. Gehilf.
Apotheken 3 3 Essigsiedereien 4
Brantweinbrennereien 19 Güterspeditionen 4 2
Dienstmann Institute 1 6

Vergleicht man mit dieser Zusammenstellung frühere Listen, wie von den Jahren 1796–1799, von 1819 und von 1835–1837 (s. Württemb. Jahrbücher, Jahrg. 1837, Heft I., S. 122); so zeigen sich im allgemeinen keine sehr bedeutenden Veränderungen bei den Gewerben in den genannten Zeiträumen, jedoch erscheint im Einzelnen mancher Zuwachs und auch einige Abnahme; es haben sich z. B. seit 1796 und insbesondere seit 1819 die Buchhandlungen und Antiquare in der Zahl verdoppelt, dagegen haben die mit diesem Verkehr zusammenhängenden Gewerbe der Buchdruckereien einige Verminderung erlitten, nachdem die so bedeutenden J. G. Cottaschen Unternehmungen sich allmählig gänzlich von der Stadt weggezogen haben. Auch die Bäcker, Metzger und Schneider waren früher zahlreicher vertreten. Einzelne Gewerbe sind ferner in bedeutende Abnahme, ja fast in gänzlichen Stillstand gekommen, wie Tuchmacher, Zeugmacher, Stück- und Strumpfweber etc.; vermehrt wurden und neu entstanden sind: Büchsenmacher, Beindreher, Essigsieder, Feilenhauer, Mechaniker etc.

Werke, welche sämtlich von dem Ammerkanal in Bewegung gesetzt werden (ehedem bestunden auch Mühlen am Neckar, schon 1272 eine), sind folgende vorhanden:

1) Die sogen. Neckarmühle (frühere Walkmühle) mit 3 Mahlgängen und einem Gerbgang; ihr gegenüber steht

2) Die Neumühle (frühere Pulvermühle) mit 3 Mahlgängen und einem Gerbgang.

3) Die Grabenmühle am Lustnauer Thor mit 6 Mahlgängen und einem Gerbgang.

4) Die Kunstmühle am Hagthor mit 4 Mahlgängen und einem Gerbgang.

5) Die obere Hagthor-Mühle mit 3 Mahlgängen und einem Gerbgang; neben ihr eine Sägmühle.

6) Die Gerstenmühle beim Hagthor mit einem Gerstengang, einer Ölpresse, 8 Gipsstampfen und 2 Hanfreiben.

7) Neben der letztern steht eine Lohmühle.

8) Eine Schleifmühle und mechanische Werkstätte (frühere Pulvermühle) liegt westlich von der Stadt.

9) Oberhalb der letzteren steht der Kupferhammer mit zwei Hämmern.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tübingen. H. Lindemann, Stuttgart 1867, Seite 247. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OATuebingen_247.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)