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und Astronomie Jul. Zech, Professor am Gymnasium in Stuttgart und früher einige Jahre Privatdocent in Tübingen, beide einstige Schüler Nörrenbergs, angestellt. Zech, ein ausgezeichneter Lehrer, starb schon 1864, und es wurde nun an seine Stelle Karl Neumann aus Königsberg, bisher ordentlicher Professor der Mathematik in Basel, berufen. Als außerordentlicher Professor der Mathematik lehrt auch seit 1830 A. Hohl. Die Professur der Geologie und Mineralogie wurde, nachdem diese Fächer früher durch Professoren der medicinischen Fakultät nebenbei vertreten gewesen waren, 1837 neu gegründet und damals schon durch den jetzigen Professor derselben, Aug. Friedr. Quenstedt, besetzt.

Unter den aus der medicinischen Fakultät herübergenommenen Fächern hatte früher Kielmeyer Chemie, Botanik und Zoologie vereinigt, neben ihm war auch noch Ferd. Gmelin als Professor der sogenannten Naturgeschichte angestellt und las über Mineralogie und Encyclopädie der Naturwissenschaften. Die letzteren Vorträge wurden von Studirenden aller Fakultäten gerne gehört. Als nun Kielmeyer im Jahr 1817 nach Stuttgart versetzt ward, wurden seine Fächer getheilt; Gust. Schübler wurde als ordentlicher Professor der Botanik und vaterländischen Naturkunde angestellt, Christ. Gmelin für Chemie, und später übernahm Wilhelm Rapp, welcher im Jahr 1819 als Professor der Anatomie angestellt wurde, die Zoologie. Außerdem wurde auch der bisherige Assistent Kielmeyers, G. K. L. Sigwart, zum außerordentlichen Professor der Botanik und Chemie ernannt. Als im Jahr 1834 Schübler starb, wurde Hugo Mohl, der jetzige Senior der Universität, sein Nachfolger. Ein zweiter Lehrstuhl für Chemie wurde 1846 errichtet und durch J. E. Schloßberger besetzt, und für ihn das von Gmelin verlassene chemische Laboratorium auf dem Schloß neu eingerichtet. Als Christ. Gmelin 1859 in Ruhestand versetzt wurde, folgte ihm, von Christiania herberufen, Ad. Strecker, und nach Schloßbergers Tod im Jahr 1861 wurde Felix Hoppe-Seyler von Berlin berufen. Für Pharmacie war seit längerer Zeit ein besonderer Lehrer in Aussicht genommen, aber nicht wirklich bestellt. Erst 1861 wurde G. Henkel, der sich für dieses Fach als Privatdocent habilitirt hatte, zum außerordentlichen Professor desselben ernannt. Seit Errichtung der naturwissenschaftlichen Fakultät hat sich das Lehrerpersonal um zwei vermehrt, durch Dr. Hegelmaier, der sich 1864 als Privatdocent der Botanik habilitirt hat, und 1866 zum außerordentlichen Professor

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tübingen. H. Lindemann, Stuttgart 1867, Seite 304. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OATuebingen_304.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)