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romanischer Vierblattrosette erfülltes Fenster durchbricht seinen Ostgiebel. Der alte höhere Steingiebel des Schiffes wird von dem hölzernen des jetzigen Daches überragt, auf ihm sitzen, in den hölzernen Giebel eingebaut, noch die Reste des alten steinernen Glockengiebels, daran ein Steinmetzzeichen.

Zu dem Hof gehören 36 Morgen Güter, die von dem gegenwärtigen Besitzer Wilhelm Lechler in 7 Rotationen rationell bewirthschaftet und sehr in Aufnahme gebracht werden. Auf dem Hof sind neben 2 Pferden 9 Kühe und ein Zuchtstier (Allgäuer Race) aufgestellt. Die Milch wird den Sommer über in der viel besuchten, sehr gut eingerichteten Wirthschaft, die der Hofbesitzer betreibt, verbraucht, den Winter über aber verkäst.

Ein Werner von Swertisloch (um 1120) ist oben erwähnt. Hiesige Güter erhielt im 12. Jahrhundert das Kloster Blaubeuren. Von ihm kam der Hof Sch. an das Kloster Kreuzlingen, welches am 1. Okt. 1459 denselben nebst „Gotteshaus, Zinsen, Gülten, Leuten und Gut, Wein-, Korn- und Obstzehnten“ für 700 fl. an den Tübinger Spital verkaufte. Die Kaplaneipfründe aber besaß fortwährend das Kloster Blaubeuren und der dortige Abt Heinrich überließ sie 1477 der neugegründeten Universität Tübingen in der Weise, daß er solche jederzeit dem verleihen wolle, welcher von der Universität dazu ernannt werde. Später kam der Hof durch Kauf an die Familie Breuning; K. Ferdinand bestätigte dessen Freiheiten am 9. Nov. 1531 dem Tübinger Untervogt Hans Breuning. Konrad Breuning aber verkaufte ihn den 18. Aug. 1544 für 16381/2 fl. an den Tübinger Spital, welcher die Pfründe aufhob und das Gut in Pacht gab, bis er es 1828 stückweise verkaufte. Bei dem Einzelnverkauf waren 931/4 Morgen Ackerfeld, 331/8 Mrg. Wiesen, 50 Mrg. Waldungen u. a.

Ein Kunrat von Swertzloch erkaufte 1323 von dem Predigerinnenkloster Offenhausen das Gut, welches er von ihm bisher als Leibgeding besessen hatte, um 15 Pfund Heller zu freiem Eigen (Mone Zeitschrift 20, 224; Konrad noch 1340. Schmid Urk. 224).

Altenburg.

Gemeinde III. Klasse mit 425 Einwohnern. – Evang. Pfarrei. 21/2 Stunden östlich von Tübingen gelegen.

Ehe das enge von Süden her ziehende Wieslesbachthal in das Neckarthal eintritt, baut sich an seinem hohen steilen westlichen Abhange,

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tübingen. H. Lindemann, Stuttgart 1867, Seite 321. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OATuebingen_321.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)